Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

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  • martin 158
    Registrierter Benutzer
    • 04.03.2006
    • 29
    • martin 158

    Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

    Hallo zusammen,

    ich hätte gerne gewußt ob jemand von euch Segelflieger als auch Drachenflieger ist um mir seine Erfahrungen und persönlichen Vorzüge im Vergleich einmal mitzuteilen. Ich selber bin Drachenflieger seit 18 Jahren und überlege das Segelfliegen mit hinzu zu nehmen. Gruß, Martin
  • Carlson
    Registrierter Benutzer
    • 13.02.2007
    • 26
    • Henry

    #2
    AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

    Hallo Martin!
    Bin kein Drachenflieger,aber ich habe mit einem Arbeitskollegen,der sehr aktiv
    Segelfliegen tut..(schwäbische Alb) gesprochen....Er möchte auf Gleitschirm
    bzw.UL umsteigen!Warum?? UL bzw. GS kein Personalaufwand nötig!
    Seine ganze Freizeit geht mehr oder weniger in Arbeitszeit über.
    Sein Faktor zurzeit 10 Std.Arbeit= 1 Flugstunde für 0€
    Eigentlich kein Problem für jemand der am Wochenende Zeit hat!
    Aber die Arbeitswelt sieht halt anders aus. Schichtdienst,Wochenendarbeit,usw.
    Werde die Diskusion (falls eine entsteht) mit interesse verfolgen,bzw. weitergeben.
    Gruß Carlson

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    • olaf barthodzie
      Registrierter Benutzer
      • 29.03.2003
      • 368

      #3
      AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

      ich habe von 1980 bis 1986 segelflug gemacht.
      dann kam ich mit drachenfleigen in berührung.
      dann dachte ich:
      "ich habe mich 6 jahre lang selbst betrogen!"
      ich dachte beim segelfliegen gäbe es sowas wie fluggefühl.

      ein guter vergleich ist surfen und jolle segeln.
      beim surfen spührst du, das du die alles bestimmende einflussgrösse auf richtung und geschwindigkeit bist.
      der körper erlebt ein direktes feedback auf sein handeln.
      das ist in der jolle nicht so.
      schoten ziehen, pinne führen, ein bischen hinauslehnen.

      segelfliegen ist wie jolle segeln und stunden im winter leisten und sich in den verein integriern müssen, weil ohne gemeinschaft läuft beim segelfliegen nichts.

      ganz anders beim drachenfleigen.
      frieheit und flüggefühl pur !!!

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      • häusi
        Registrierter Benutzer
        • 21.07.2001
        • 526

        #4
        AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

        hi allerseits

        fliege seit einigen jahren starrflügler.

        habe gerade mit der segelflugausbildung begonnen.

        in sachen fliegen hat olaf schon einiges gesagt.
        die hängegleiterei ist letztlich so was von einfach.
        auch in sachen aufwand, jedoch gibt es hier von club zu club auch unterschiede.
        das heisst, wer weniger arbeitet, bezahlt dann auch mehr.

        ich bin mir noch gar nicht schlüssig, ob ich das zu ende bringe.
        vorläufig mache ich jedoch noch weiter, theorie (viel aufwändiger als beim hängefleiten) hab ich schon bestanden.
        die aussicht, mal im föhn auf 6000 zu steigen oder strecken von 400km rück an einem durchschnittlichen tag hat schon etwas für sich.
        es ist immer wieder faszinierend, etwas neues zu lernen.

        vorläufig werde ich versuchen, beides zu betreiben.
        im zweifelsfall jedoch wohl dann eher nur noch hängegleiten.

        habe auf dem segelflugplatz jemanden kennen gelernt, der flog starflügler (ehemaliger schweizer ligapilot) hat das segelfliegen ausprobiert und ist vollständig umgestiegen, hat seinen atos verkauft.

        ich rate: beides ausprobieren.

        gruss

        urs

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        • sollruchstelle
          Registrierter Benutzer
          • 14.06.2005
          • 1628
          • n.a.

          #5
          AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

          Mir gehts ganz ähnlich wie Olaf!

          '93 PPL-C mit 16 und dann 6 Jahre Fliegen, bis zum Studium...danach war die Ineffizienz der Airtime vs. Worktime (Halle schrubben für zu niedrigen Überflug oder für Fahrwerk einfahren 5m über Boden im F-Schlepp) nicht mehr zu ertragen...dann Drachenfliegen seitdem...und immer noch über das "geile" Fluggefühl freuend.

          Was mir fehlt:

          - Gleitzahl (eigentlich egal...weil Mehrgefühl)
          - Geschwindigkeit (auch egal weil gefühlte Geschwindigkeit groß genug)

          Was mir nicht fehlt:

          - Vereinsmeierei
          - Halle schrubben
          - um Flugzeit und Gerät betteln müssen
          - ASK-21 alleine zurückschieben müssen, weil Fluglehrer gerade lieber rauchen mag, und er ja ehrenamtlich tätig ist
          - Kalkleisten im Schlepper immer kurz über Stallgeschwindigkeit fliegend, weil man dass seit 1952 so macht.

          gruß

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          • RatzFatz
            Registrierter Benutzer
            • 14.08.2006
            • 268

            #6
            AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

            @ SBS

            wase ise Kalkleiste ???

            Kommentar

            • hakim
              Registrierter Benutzer
              • 02.04.2005
              • 202
              • Hakim Gabel
              • Erbach

              #7
              AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

              Was mir einfach fehlt ist die Leistung und die Sicherheit.

              Kommentar

              • martin 158
                Registrierter Benutzer
                • 04.03.2006
                • 29
                • martin 158

                #8
                AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

                Bin jetzt erst vorgestern mit dem Doppelsitzer (Platzrunde) mitgeflogen. Was mir aufgefallen ist, das Gefühl der Schwerelosigkeit ist schwer beim Drachenfliegen zu spüren (wegen Tuckgefahr). Wenn man beim Segelfliegen gute Höhe erreicht hat und sie abbaut, ist das Feeling des Fliegens weitaus intensiver als beim Drachen, da ein Segelflugzeug kunstflugtauglicher ist, von der Leistung ganz zu schweigen. Trotzdem schwer sich für eine Sache zu entscheiden, da das Gefühl von Freiheit beim Drachen anders ist...frei in der Luft liegend und unter dir nichts ist. Jedoch sollte der Gurt immer spürbar sein. Beim Segelfliegen ist dir immer bewust dass du im Flieger sitzt, jedoch hast du ganz andere Möglichkeiten mit dem Gerät " Turnübungen" zu wagen. Ich denke dass die Feelings dabei, die Feelings beim Drachenfliegen weit übertreffen. Welcher flieger kann das vergleichen?

                Kommentar

                • sollruchstelle
                  Registrierter Benutzer
                  • 14.06.2005
                  • 1628
                  • n.a.

                  #9
                  AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

                  Zitat von RatzFatz
                  @ SBS
                  wase ise Kalkleiste ???
                  Das ist ein Mensch in fortgeschrittenem Alter, wo es zunächst rieselt im Hirne, bevor das Vario anschlägt! :-)

                  gruß...der Terminus ist im Grunde eine Symbiose aus dem Geräusch einer Heizungsleitung in einem Altbau und dem optischen hygenischen Eindruck des Unterkiefers aus dritten Zähnen bevor die Haube der "Morane" zum Schlepp zugezogen wird!

                  Kommentar

                  • olaf barthodzie
                    Registrierter Benutzer
                    • 29.03.2003
                    • 368

                    #10
                    AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

                    heute bin ich zusammen mit einem seeadler geflogen.
                    im mecklenburg vorpommern gibt es ja recht viele davon.
                    die seeadler werden bis zu 2,4 meter spannweite groß.
                    das exemplar , welches mich etwa eine vierelstunde begleitete
                    kam bis etwa auf zwei meter an mein flächenende heran.
                    unsere fluggeschwindigkeiten passten schön zusammen.
                    es war beeindruckend und beängstigend zugleich,
                    mit einem so grossen wilden tier zusammen in der luft zu sein.

                    diese nähe zur natur erlebe ich nur mit dem hängegleiter.
                    im segelflugzeug mit einem trimm von 90 kmh huscht das tier
                    einfach nur vorbei.

                    drachenfliegen ist einfach toll !

                    das foto hat meine freundin vom boden aus gemacht.
                    da bin ich etwa 600 meter hoch.
                    brennweite 150 mm :-(
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von olaf barthodzie; 04.05.2008, 23:30.

                    Kommentar

                    • Konrad Lüders
                      Registrierter Benutzer
                      • 05.06.2001
                      • 388
                      • Leipzig

                      #11
                      AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

                      In meiner Jugend (14. bis 22. Lebensjahr) war ich Segelflieger, begeistert davon bis unter die Haarwurzeln. Nach einer durch Beruf und Familie bedingten längeren Pause hat es beim Anblick von Drachenfliegern "Klick" gemacht und ich wußte, daß es "DAS" ist.
                      Wenn Du fliegen willst und Dich dabei fühlen wie ein Vogel in der Luft, mußt Du Drachen fliegen, ansonsten nimm ein Flugzeug.
                      Konrad

                      Kommentar

                      • Liebernickel
                        Registrierter Benutzer
                        • 25.09.2004
                        • 233

                        #12
                        AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

                        Ich habe auch vor 6 Jahren nach 20 Jahren Segelfliegerei zum Gleitschirmfliegen gewechselt. Die Gründe waren denen ähnlich, die hier schon gebracht wurden.

                        Worauf ich die Segelflieger hinweisen möchte ist die Möglichkeit der UL-Segel-
                        fliegerei (s. Homepage des DULSV). Leider setzt sich das hier nicht so durch.
                        UL-Segelfliegen bietet in etwa die gleichen Möglichkeiten wie das Drachenfliegen
                        in Bezug auf Trikeschlepp, Windenschlepp und auch deren Fluggelände. Man
                        braucht auch kein Medical und der PPL ist unbefristet und fliegt individuell.

                        Es gibt einfach noch zu wenig geeignete UL-Segelflugzeuge (jetzt auf 80 kg
                        Leergewicht beschränkt).

                        Meine Vision: Ein UL-Segelflugzeug mit E-Antrieb (wie hier beschrieben) und
                        eine eigene Wiese.

                        Gruß Michael

                        Kommentar

                        • thermikfinder
                          Registrierter Benutzer
                          • 30.12.2007
                          • 5
                          • Dietmar

                          #13
                          AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

                          Hallo Martin,

                          ich habe mit 16 Jahren mit Drachen- und Segelfliegen angefangen. Habe den A- Schein und den PPL- C etwa zur gleichen Zeit gemacht. Da ich im Flachland wohne, habe ich vor Jahren wegen der Fahrerei, Ausbildung und Familie das Drachenfliegen aufgegeben (winden- und UL- Schlepp gab es da noch nicht). Ich habe anscheinend das Glück in einem "vernünftigen" Luftsportverein Segelflug zu betreiben. Ich fliege aus der Leidenschaft heraus, die Natur von oben zu erleben. Dabei ist es mir relativ egal mit welchem Fluggerät. Ich habe ans Drachenfliegen immer denken müssen und habe letztes Jahr wieder damit begonnen. Es ist sehr viel elementarer als Segelfliegen. Wenn ich allerdings Strecken fliegen möchte, dann benutze ich das Segelflugzeug. Ich betrachte beides als ideale Ergänzung.
                          Natürlich ist es mit "Vereinsmeierei" verbunden. Das geht auch nicht anders mit solch einem technischen Equipment, welches für das Segelfliegen nötig ist. Auch ich bin als Werkstattleiter und Fluglehrer dort eingebunden. Spannungen und Meinungsverschiedenheiten gibt es immer in jedem Verein. Da muss man mit leben.

                          Du musst Dir selber ein "Bild" machen. Jede "Medailie" hat 2 Seiten.

                          Kommentar

                          • ruewa
                            Registrierter Benutzer
                            • 10.03.2007
                            • 654
                            • Rüdiger Walter

                            #14
                            AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

                            Hallo Martin,

                            mit dem Drachenfliegen kann ich die Segelfliegerei nicht vergleichen. Die Erkenntnis, die mich aber schlagartig bei meinem ersten (Tandem-) Gleitschirmflug erwischt hat, war:
                            • Im Segelflugzeug sitzt man in einer Kapsel aus Technik. Dieser Kokon ist so selbstverständlich, weil man ihn ständig im Blickfeld hat, daß man es erst bemerkt, wenn er plötzlich fehlt.
                            • Man schaut aus dem Fenster. Es gibt ein Drinnen (Technik) und ein Draußen (Natur).
                            • Man hat die Füße auf dem Boden. Daß es ein Unten gibt, weiß man zwar, aber man spürt es nicht.


                            Diese Art zu fliegen ist sehr viel abstrakter, das Naturerleben ist (für mich jedenfalls) unter dem Gleitschirm viel intensiver, und wär's unterm Drachen bestimmt nicht weniger. Umgekehrt beim Segelfliegen der Reiz der Leistung, weite Überlandflüge oder bloß mal spontan 50 km wegfliegen, mit 250 Sachen durch die Gegend brettern, rumturnen, mal eben zur nächsten saftigen Wolke rüber etc...

                            Beides hat was ganz Eigenes. Wozu überhaupt vergleichen wollen? Glücklich kann vielmehr der sein, der beides unter einen Hut zu bringen vermag. Ich glaube allerdings, daß der Versuch, beide Welten technisch verschmelzen zu wollen (UL-Segelflieger), letztlich unattraktiv bleiben wird - der Kompromiß geht dabei zwangsläufig auf Kosten gerade der jeweils reizvollsten Aspekte beider Welten, s.o. Das wird wohl immer nicht Fisch, nicht Fleisch bleiben müssen.

                            Und was die Vereine angeht: Ich habe schon beides im Extrem erlebt. Vor Jahren bin ich fluchtartig nach einer Saison wieder aus einer Segelflugvereinssekte ausgestiegen (zum Preis des Verlusts der Perspektive, nach Jahren Scheinverlust endlich wieder anzufangen) und dann reumütig zu meinem alten, aber leider 600 km entfernten Verein zurückgekehrt. Es gibt beides, die über Jahrzehnte stabile lockere, freundschaftliche Atmosphäre und die biestigen Verkehrserzieher, die dem Neuankömmling voller Mißtrauen, Reglementierungen und dem faulen Zauber von Initiations- und Zugehörigkeitsritualen begegnen. Da gibt's aber ein gutes Kriterium, das schnell zu erkennen: Ob viele Jugendliche im Verein sind, die ansonsten gleich weg wären, wenn ihnen die Atmosphäre auf den Geist ginge, oder bloß die üblichen zwei frustrierten Hansel, denen es per Familientradition verwehrt blieb, eine eigene Entscheidung zu treffen...

                            Ausprobieren! Und das Beste für sich rausholen - Entscheidungen kann man auch später treffen (oder ändern)!

                            Gruß Rüdiger
                            Zuletzt geändert von ruewa; 08.05.2008, 21:46.

                            Kommentar

                            • georgweb
                              Registrierter Benutzer
                              • 19.12.2001
                              • 194

                              #15
                              AW: Drachen- und Segelfliegen im Vergleich

                              Segelflieger kann man richtig lenken.

                              Drachen kann man auch manchmal lenken.

                              Ein Spruch von Suchanek: Drachenflieger reden über Frauen und Saufen, Segelflieger über Prostata-Probleme.
                              Das ist schon lange her und die Drachenflieger sind auch nicht jünger geworden. Suchanek fliegt seit ein paar Jahren nur noch Segelflugzeug :-)

                              Viel Spass beim Fliegen,
                              Georg

                              Kommentar

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