An alle Piloten, deren Hängegleiter eine Verstärkungsfolie in der Anströmkante verwendet:
Der DHV hat jetzt eine Mitteilung veröffentlicht, in der auf ein Problem mit der Verstärkungsfolie unter der Anströmkante aufmerksam gemacht wird.
Hierzu bitte den Artikel unter http://www.dhv.de/deutsch/sicherheit/index_journal.html lesen.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, daß dieses Problem schwerwiegenden Einfluß auf die
Flugeigenschaften hat, nachfolgende Hinweise sind ergänzend, jedoch ohne Gewähr:
Die Verstärkungsfolie sitzt zwischen der äußeren Mylaranströmkante und einer inneren Gewebeschicht.
Wird die Verstärkungsfolie beim Einschieben der Segellatten versehentlich zusammengeschoben (gewellt oder umgeschlagen), verändert sich das Profil der betroffenen Flächenhälfte. Als Folge davon, wird der Drachen neue Flugeigenschaften aufweisen.
Die Lage der Verstärkungsfolie ist in der Regel beim Blick durch die Öffnungen der unteren Reissverschlüsse gut erkennbar. Die Verstärkungsfolie sollte glatt und gerade liegen. Dieses Detail sollte fester Bestandteil der Vorflugkontrolle sein, bzw. werden.
Es gibt Drachen, bei denen dieses Problem häufig auftritt, bei anderen vielleicht selten oder nie, trotzdem:
Was tun, wenn es zum Start mit einer deformierten Anströmkante kommt? Zunächst wird man dies evtl. daran merken, daß der Drachen nach dem Start selbstständig eine Kurve fliegen will.
Dieser unfreiwilligen Kurvenrichtung sollte man nach meiner bisherigen Erfahrung sofort entgegensteuern und während des weiteren Fluges auch keine Kurve in diese Richtung fliegen, so wie ich dies dann aus Unkenntnis tat. Kommt es zu einer Kurve in die vom Drachen gewählte Richtung, so wird die Kurve immer enger, da sich das Ziehen in Kurvenrichtung durch die Geschwindigkeitszunahme immer mehr verstärkt. Deshalb auch nicht im Geradeausflug unnötig beschleunigen! Beides kann in einer Steilspirale enden, aus der es fast unmöglich ist, wieder hinauszukommen. (In meinem Falle zeigte das Vario -9m/sec) Ich habe die Basis mit ganzer Kraft nach vorne gedrückt und konnte dann, bedingt durch die geringere Fluggeschwindigkeit, die Kurvenlage unter Einsatz aller Kraft beenden. Bei diesem Manöver habe ich einige Meter Höhe verloren.
Ich bin nachträglich froh, daß ich mir als Grundregel gemacht habe, erst dann nach dem Start eine Kurve zu fliegen, wenn ich wirklich in freiem Luftraum bin. Hätte ich sofort in den Hausbart eingedreht, hätte ich keinen Raum nach unten gehabt.
Der Weiterflug bis zur unverzüglichen Landung konnte, unter Berücksichtigung der Hinweise, normal erfolgen, da der Drachen in meinem Fall, bei Trimmgeschwindigkeit noch bedingt zu kontrollieren war. Gelingt es nicht, den Drachen in freiem Luftraum unter Kontrolle zu bringen, bleibt wohl nur noch der Griff zur Rettung. (Hoffentlich geübt?!) Es empfiehlt sich auch eine Benachrichtigung per Funk über das Problem, da im Falle eines Unfalles nach dem Entfernen der Segellatten, auch die Verstärkungsfolie wieder zurück in die Ursprungslage gleitet. Ein Nachweis über die Problemursache wird somit schwierig.
Ich wünsche keinem diese Erfahrung, deshalb teile ich sie Euch lieber vorher mit. Meinem Schutzengel sei Dank, daß ich das hier schreiben kann.
(Wieder) An der Basis
JHo
PS: Es wäre interessant zu erfahren, ob Ihr ebenfalls einmal auf dieses Problem gestossen seid. Sei es beim Aufbau oder beim Flug.
PS2: Ein Hersteller warnt sogar einen Teil seiner Kunden mit diesem Aufkleber in der Nasenverkleidung: siehe Anhang
Der DHV hat jetzt eine Mitteilung veröffentlicht, in der auf ein Problem mit der Verstärkungsfolie unter der Anströmkante aufmerksam gemacht wird.
Hierzu bitte den Artikel unter http://www.dhv.de/deutsch/sicherheit/index_journal.html lesen.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, daß dieses Problem schwerwiegenden Einfluß auf die
Flugeigenschaften hat, nachfolgende Hinweise sind ergänzend, jedoch ohne Gewähr:
Die Verstärkungsfolie sitzt zwischen der äußeren Mylaranströmkante und einer inneren Gewebeschicht.
Wird die Verstärkungsfolie beim Einschieben der Segellatten versehentlich zusammengeschoben (gewellt oder umgeschlagen), verändert sich das Profil der betroffenen Flächenhälfte. Als Folge davon, wird der Drachen neue Flugeigenschaften aufweisen.
Die Lage der Verstärkungsfolie ist in der Regel beim Blick durch die Öffnungen der unteren Reissverschlüsse gut erkennbar. Die Verstärkungsfolie sollte glatt und gerade liegen. Dieses Detail sollte fester Bestandteil der Vorflugkontrolle sein, bzw. werden.
Es gibt Drachen, bei denen dieses Problem häufig auftritt, bei anderen vielleicht selten oder nie, trotzdem:
Was tun, wenn es zum Start mit einer deformierten Anströmkante kommt? Zunächst wird man dies evtl. daran merken, daß der Drachen nach dem Start selbstständig eine Kurve fliegen will.
Dieser unfreiwilligen Kurvenrichtung sollte man nach meiner bisherigen Erfahrung sofort entgegensteuern und während des weiteren Fluges auch keine Kurve in diese Richtung fliegen, so wie ich dies dann aus Unkenntnis tat. Kommt es zu einer Kurve in die vom Drachen gewählte Richtung, so wird die Kurve immer enger, da sich das Ziehen in Kurvenrichtung durch die Geschwindigkeitszunahme immer mehr verstärkt. Deshalb auch nicht im Geradeausflug unnötig beschleunigen! Beides kann in einer Steilspirale enden, aus der es fast unmöglich ist, wieder hinauszukommen. (In meinem Falle zeigte das Vario -9m/sec) Ich habe die Basis mit ganzer Kraft nach vorne gedrückt und konnte dann, bedingt durch die geringere Fluggeschwindigkeit, die Kurvenlage unter Einsatz aller Kraft beenden. Bei diesem Manöver habe ich einige Meter Höhe verloren.
Ich bin nachträglich froh, daß ich mir als Grundregel gemacht habe, erst dann nach dem Start eine Kurve zu fliegen, wenn ich wirklich in freiem Luftraum bin. Hätte ich sofort in den Hausbart eingedreht, hätte ich keinen Raum nach unten gehabt.
Der Weiterflug bis zur unverzüglichen Landung konnte, unter Berücksichtigung der Hinweise, normal erfolgen, da der Drachen in meinem Fall, bei Trimmgeschwindigkeit noch bedingt zu kontrollieren war. Gelingt es nicht, den Drachen in freiem Luftraum unter Kontrolle zu bringen, bleibt wohl nur noch der Griff zur Rettung. (Hoffentlich geübt?!) Es empfiehlt sich auch eine Benachrichtigung per Funk über das Problem, da im Falle eines Unfalles nach dem Entfernen der Segellatten, auch die Verstärkungsfolie wieder zurück in die Ursprungslage gleitet. Ein Nachweis über die Problemursache wird somit schwierig.
Ich wünsche keinem diese Erfahrung, deshalb teile ich sie Euch lieber vorher mit. Meinem Schutzengel sei Dank, daß ich das hier schreiben kann.
(Wieder) An der Basis
JHo
PS: Es wäre interessant zu erfahren, ob Ihr ebenfalls einmal auf dieses Problem gestossen seid. Sei es beim Aufbau oder beim Flug.
PS2: Ein Hersteller warnt sogar einen Teil seiner Kunden mit diesem Aufkleber in der Nasenverkleidung: siehe Anhang
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