Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

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  • OleM
    Registrierter Benutzer
    • 08.11.2009
    • 43

    Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

    Hallo,

    ich fliege noch nicht so lange Drachen und seit diesem Jahr fliege ich mich auf einem Intermediate ein. Nun frage ich mich, wie groß eigentlich bei einem solchen Gerät die Gefahr eines Tucks ist.
    Hier ist ja immer wieder die Rede von Tucks in Folge von Verstellen der Schränkungsanschläge aber wie oft trifft es denn einen normalen umsichtigen Piloten mit einem geprüften Gerät bei mehr oder weniger normalen Wetterbedingungen, z.B. beim Kurbeln in starker Thermik?
    Gibt es bei den aktuellen DHV 1 und 2 -Geräten überhaupt noch die Gefahr eines wetterbedingten oder durch Steuerungsfehler verursachten Überschlags? (Ich meine jetzt nicht bei verunglückten Loopingversuchen.)

    Ließt man sich die Untersuchungsberichte von Michael Schönherr (http://www.fh-bingen.de/fileadmin/us...ckweb/Tuck.htm) durch, so klingt es, als ob die Überschlagsgefahr bei geprüften Geräten eher theoretischer Natur sind.

    Also, wer hat schon einmal einen Tuck erlebt oder einen beobachtet?

    Grüße
    Ole
  • Ikarus-Pellicci
    Registrierter Benutzer
    • 12.09.2007
    • 1445

    #2
    AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

    Hi, du hast die Frage bereits beantwortet, Wetterbedingt und Steuerungsfehler.Ansonsten unwarscheinlich in Klasse 2 Geräten.

    Tomas

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    • OleM
      Registrierter Benutzer
      • 08.11.2009
      • 43

      #3
      AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

      Hallo Tomas,

      ich verstehe Deine Antwort nicht, kommen wetter- und steuerungsbedingte Überschläge bei DHV2 Geräte jetzt vor oder nicht?

      Ich formuliere es vielleicht mal anders:
      Wie oft kommt es in der Praxis vor, das sich DHV1 oder 2 Geräte überschlagen. Und zwar bei normalen Wetterlagen, also keine Böenwalzen vor und in irgendwelchen Gewittern sondern max. starke Thermik, sowie bei Pilotenfehlern, wie sie Gelegneheitspiloten evtl. passieren können. Als Beispiel sei hier das zu starke Steigen lassen nach einem Schnellflug genannt, sodass der Drache im Steigflug verhungert und nach vorne abkippt oder im Extremfall sogar rückwärts rutscht.


      Wie oft hast Du Dich z.B. in den vielen Jahren Deines Fliegerdaseins schon überschlagen, Testflüge mit Prototypen mal ausgenommen?

      Interessieren würden mich auch Aussagen von langjährigen Piloten, die keine Tucks erlebt haben, wie z.B.:
      20Jahre Flugerfahrung bei ca. 20 Flüge pro Jahr, mehrmals in sehr bockiger Thermik mit einem DHV2 Gerät...nie einen Überschlag erlebt oder bei anderen Piloten gesehen.

      In der Unfallstatistik kommen ja nur die Fälle vor, die bös ausgegangen sind.

      Grüße
      Ole

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      • Thermiksau
        Registrierter Benutzer
        • 05.06.2001
        • 298

        #4
        AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

        - Mir sind über die letzten zig Jahre keine Fälle von Tucks von Geräten <= DHV 2 bekannt (was diese nicht ausschließt), dafür diverse mit Hochleistern.
        - Ich sehe keinen Grund warum Intermediates bauartbedingt signifikant weniger tuck-anfällig sein sollten als Hochleister. Ich denke es liegt eher daran, dass die Besitzer es nicht so krachen lassen und eher mal landen gehen wenn's nicht passt, und Hochleisterbesitzer eher mal überfordert sind (Bügeldruck, VG usw.).

        Ich weiß nicht auf was Du hinauswillst mit der Frage, eine Garantie gibt Dir keiner. Mach Dir keinen Streß mit Tucks, das ist IMHO ein Randthema. Wenn's komisch wird, Bügel sofort nach hinten und gut is.

        Ich hoffe, Du machst Dir über Deine Landetechnik mindestens genauso viele Gedanken wie über Tucks, das ist nämlich bei den meisten Freizeitfliegern die größte Baustelle.

        In diesem Sinne: Happy Landings

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        • thomas kern
          Registrierter Benutzer
          • 11.07.2003
          • 20
          • Aachen

          #5
          AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

          Ich fliege seit 12 Jahren, zur Zeit einen Turmlosen (Spice) und habe noch nie von
          einem Tuck eines Klasse 2 Gerätes gehört. Ich glaube da muß man schon aktiv Fehler
          machen um mit so einem Gerät zu tucken, das ist warscheinlich genau so schwierig wie ins
          Trudeln zu kommen.
          Also mach dir keine Sorgen.
          Du wirst früher oder später beim Landen oder auch beim Starten auf Probleme stoßen, wie mein Vorredner schon bemerkte.
          Das Schadenspotenzial ist Eintrittwarscheinlichkeit mal schwere des "Unfalls", und ich kenne
          wenige Piloten die noch nie einen Steuerbügel oder auch mehr verbraucht haben.

          schöne Flüge

          Thomas
          Zuletzt geändert von thomas kern; 02.08.2010, 18:33.

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          • OleM
            Registrierter Benutzer
            • 08.11.2009
            • 43

            #6
            AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

            Hallo,

            nein Sorgen mache ich mir nicht und ich brauche auch keine Garantie...
            Wenn mir mulmig wird, gebe ich etwas Gas, fertig.

            Mich beschlich beim Lesen der Versuchsberichte (siehe Link im erste Beitrag) nur der Verdacht, dass mir ganz und gar zu Unrecht mulmig wird.
            Nachdem ich dann das Forum nach Berichten zum Thema abgesucht hatte, wollte ich es einfach mal genau wissen. Langjährige Drachenflieger gibt es ja hier genug, daher diese kleine Umfrage, die ich noch nicht als abgeschlossen betrachte. :-)

            Jetzt muss ich doch nochmal gucken ob irgendwo in meinem Profil steht: "Landet und Startet katastrophal." ;-) Obwohl ich eigentlich ganz zufrieden mit meiner Start- und Landetechnik bin, inzwischen auch mit dem 2er Gerät, werde ich Euren Ratschlag beherzigen und mehr Starts und Landungen üben, statt zu tucken. ;-)

            Grüße
            Ole

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            • winDfried
              Registrierter Benutzer
              • 21.11.2003
              • 1620
              • Winfried O.
              • Rheinhessen

              #7
              AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

              Hi Ole, an Tomas Antwort gibt es wenig miß zu verstehen.
              Ein Tuck mit einem Turm-Gerät musst Du aktiv herbeiführen.

              Als noch nicht so langjähriger Pilot (7 Jahre, mit je über 100 Flügen) darf ich vielleicht in Deine Statistik. Ich war noch nie nahe dran, und habe auch noch keinen bei einem anderen Flieger beobachtet.
              Einigermaßen aktuelle Geräte tun sowas nicht mehr.

              Der Tuck (und Tumble, korrekterweise) kommt vor, wenn Du im Frühling mit einem getunten Wettkampfgerät bei Nordwind in der Hammerthermik in Greifenburg hangnah herumfliegst.

              Oder wenn Du dem brandgefährlichen Rat folgst, den man manchmal hört:
              "Aufrichten und Ausstoßen könnte man in großer Höhe üben."
              Kann man nicht !
              Denn so hat erst kürzlich ein Zeilvlieger seinen Einfachsegler getuckt und zerstört.

              Sehr sehenswert
              (der 'Betreuer am Funk' hat hier eine Teilschuld meine ich.
              Er hätte die Übung "Erfliegen des Punktes des Strömungs-Abriß" vorher richtig erklären müssen.
              Steuerbügel langsam vor, nicht Hände an die Seitenrohre und voll rausdrücken...)
              Weiterfliegen, W.
              Zuletzt geändert von winDfried; 02.08.2010, 19:10.

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              • hob
                Registrierter Benutzer
                • 03.11.2004
                • 956
                • n.a.

                #8
                AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

                Ich habe mal hier in einem anderen Thread darauf hingewiesen, daß es vorteilhaft ist, wenn der Leergewichtsschwerpunkt und der unter Pilotenlast (Aufhängungspunkt) identisch sind, damit durch einen Entlaster kein Tuck initiiert werden kann.

                Das gilt insbesondere für Differenzen, die sich für eine Leergewichtsschwerpunktlage hinter der tatsächlichen Aufhängung ergeben.

                Es kann insofern z.B. also auch nicht egal sein, wo der Packsack beim Streckenfliegen innerhalb des Drachens verstaut wird.

                Gruß hob

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                • OleM
                  Registrierter Benutzer
                  • 08.11.2009
                  • 43

                  #9
                  AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

                  Hallo hob, egal wo der Packsack war, hattest Du schon mal einen Überschlag oder hast einen gesehen? Und wie lange fliegst Du schon?

                  @winDfried: Schönes Video, obwohl sich bei mir die Frage stellt, was testet der DHV wenn im Testbericht steht "VERHALTEN BEIM STRÖMUNGSABRISS: Geradeausflug - Bügel schnell vor" Ist es womöglich ein Drachen ohne DHV Gütesiegel.

                  Grüße
                  Ole

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                  • UdoH
                    Registrierter Benutzer
                    • 27.01.2002
                    • 1979
                    • Udo Hartmann
                    • WI

                    #10
                    AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

                    Es geht nicht nur um die zitierte WM und auch nicht nur um Hochleistungsgeräte


                    Ich habe selbst noch keinen Tuck erlebt, weiß aber von jemandem der sich mit einem 2er Gerät beim rausfallen aus der Thermik überschlagen hat. Er kam mit der Rettung unverletzt runter und fliegt seit dem Atos mit Leitwerk.

                    Gruß
                    Udo
                    Zuletzt geändert von UdoH; 02.08.2010, 20:37.

                    Kommentar

                    • Sick Dog
                      Registrierter Benutzer
                      • 24.02.2004
                      • 282
                      • Wien

                      #11
                      AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

                      f*ck... war das ein Falke, oder ein Alfa...?

                      Ist es vorprogrammiert, das die Kiste nach einem Überschlag derartig massiv Schrott ist, oder ist ein Einfachsegler konstruktionsbedingt einfach zu schwach gebaut, weil er mit seinen heißen 60-70km/h Vmax bei normaler Bedienung nie solche Kräfte aufnehmen muss???


                      ... keine Angst... ich will das sicher nicht nachfliegen.

                      Ein überzeugter StuKa... ähm... Falcon-Pilot
                      Zuletzt geändert von Sick Dog; 02.08.2010, 21:15.
                      Mürzzuschlager Paragleiter

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                      • UdoH
                        Registrierter Benutzer
                        • 27.01.2002
                        • 1979
                        • Udo Hartmann
                        • WI

                        #12
                        AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

                        Ich denke das Übel ist die negative Last, die läßt den Einfachsegler genauso brechen wie den Hochleister.

                        Gruß
                        Udo

                        Der Packsack gehört ins Gurtzeug!

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                        • RatzFatz
                          Registrierter Benutzer
                          • 14.08.2006
                          • 268

                          #13
                          AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

                          Das Hauptproblem ist, glaube ich, nicht die negative Last (Drachen müssen auch negativ mehrere G aushalten, sondern der Pilot fällt ins Segel und bricht dabei das Kielrohr ab. damit ist das Querrohr nicht mehr gespannt und der Drache montiert ab.

                          und....richtig....
                          der Packsack gehört ins Gurtzeug

                          LG ratzaftaz

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                          • Sick Dog
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.02.2004
                            • 282
                            • Wien

                            #14
                            AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

                            hier hat aber der Kiel und die Verspannung gehalten... scheinbar. Aber das Flügelrohr hat versagt.

                            und zum Packsack... blöd, wenn man noch nen Kniehänger hat...
                            Mürzzuschlager Paragleiter

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                            • Th0msn
                              Registrierter Benutzer
                              • 06.03.2006
                              • 227
                              • Thomas R.
                              • Chiemgau

                              #15
                              AW: Wie groß ist die Gefahr eines Tucks?

                              Eindrückliches Video. Ein Flügelrohr knickt weg, Querrohr und Kielrohr scheinen intakt zu bleiben. Hätte der Pilot den Tuck verhindern können, wenn er beim Abkippen des Geräts die Basis sofort so weit wie nur irgend möglich gezogen hätte? Oder ist bei einem solch massiven Nicken der Tuck unvermeidbar?

                              Kann man eigentlich verallgemeinern: Je mehr Streckung, desto größer die Tuckgefahr (wenn man Heckflossen mal unbeachtet lässt)?

                              Zitat von UdoH
                              Der Packsack gehört ins Gurtzeug!
                              Hab auch schon mal überlegt, den Sack im Flügel zu befestigen. Die Hauptgefahr ist wohl, dass er sich im Flug irgendwie löst?

                              Gruß, Thomas
                              Zuletzt geändert von Th0msn; 02.08.2010, 22:23.

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