Immer wieder kommt die Frage auf, kann es
sein, oder nicht sein ,
dass das Segel im Flug auf den Sprogs (Swivel, Schränkungsanschlägen) aufliegt.
Dahinter steht die Frage nach Sinn oder Unsinn des 'Runterdrehens' der Sprogs und auch der Pitch-Kompensation.
Warnung: Tiefere Sprogs mindern die Nick-Stabilität (Null-Auftrieb-Moment) und erhöhen damit die Gefahr eines Überschlags (Tuck), eines Abkippens, Abschmierens und Trudelns sowie eines Sturzflugs (Abfangbogen)!
___________________________
Bevor es mit der ursprünglichen Fragestellung weiter geht, hier die 3.3.2013 eingefügte Zusammenfassung:
Die Frage nach der Stellung der Sprogs bzw. ob sich das Segel im Flug bis auf die Sprogs herabziehen lässt, ist deswegen so interessant, weil:
Bis auf die Sprogs runter gezogenes Segel => wenig Schränkung => hohe (Gleit-)Leistung.
Bis auf tief stehende Sprogs gezogenes Segel => noch mehr Leistung.
Dann noch tiefer stehende Sprogs => hohe Leistung und noch gutes Kurvenhandling.
Diese Frage, ob sich sich das Segel bis heran an möglichst tief stehende Sprogs flach ziehen lässt, konnte mit einem klaren 'Im Prinzip jein, es kommt drauf an' beantwortet werden.
Bei entsprechend hoch eingestellten Anschlägen, einem steifen Gestell und einem festen Tuch ist das selbstverständlich immer möglich.
Die Frage, ob das Segel auch bei den Gestellen heutiger Serien-Geräte bis auf die Sprogs, die so niedrig eingestellt sind, dass das Gütesiegel knapp bestanden wird, gezogen werden kann, ist immer noch nicht endgültig geklärt. Viele Video-Aufnahmen des inneren Sprogs, aber auch Aufnahmen des äußeren Sprogs, zeigen, dass da noch viel Luft ist, auch bei aktuellen Modellen. Das wäre ein Zeichen dafür, dass die Sprogs bei diesen Geräten ohne Leistung einzubüßen für mehr Sicherheit höher gestellt werden könnten.
Erst jetzt gibt es erste Video-Aufnahmen und Hinweise, die darauf hin deuten, dass bei neuesten Modellen mit neuestem Material (Technora-Segel) das Segel ohne weiteres bis auf Gütesiegel-Sprogs herunter gezogen werden kann.
Hersteller schicken ihre Wettkampfpiloten natürlich mit frisierten Geräten ins Rennen. Zum Tuning gehören ein steiferes Gestell, ein festeres Tuch, ein längerer VG-Weg, versteifte Nasenkante, evtl. steifere Segellatten, evtl. ein etwas anderes Lattenprofil und evtl. unter Gütesiegel abgesenkte Sprogs. Das dabei zunehmende Gewicht spielt eine untergeordnete Rolle. Es ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, dass bei solchen Geräten das Segel bis auf tief stehende Sprogs herunter gezogen werden kann, und das nicht erst seit gestern. Es gibt Hinweise darauf, dass dabei bis an die Grenzen der Belastbarkeit des Materials (Knick- und Biegesteifigkeit des Gestells) gegangen wird, so dass solche 'Rennziegen' nicht als Serien-Gerät angeboten werden können.
Zum Thema der Sprogeinstellung habe ich hier ein neues Thema 'Sprogs am Boden' eröffnet:
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Im Thema 'Sprogs im Flug', http://www.gleitschirmdrachenforum.d...Sprogs-im-Flug, ist der überwiegende Tenor, dass sich das Segel nicht auf die Sprogs runter ziehen lässt.
Auch http://www.gleitschirmdrachenforum.d...950#post329950.
Ähnliches wiederholt sich auch im Thema 'Kleine Flitzer', http://www.gleitschirmdrachenforum.d...Kleine-Flitzer.
Auch manche Wettbewerbspiloten, z.B. der 4. König Ludwig Open 2012, erklären, dass sich die höher gestellten und sichereren Sprogs nicht negativ auf Bügeldruck, Schnellflug und Handling (Wendigkeit) ausgewirkt hätten, DHV-Info 177 August 2012.
Als Belege dafür, dass das Segel in allen Flugphasen stets über den Sprogs steht, werden Filme und Fotos angeführt, wie z.B.:
Film von Davis Straub im Segel eines Wills Wing T2C 144 am 14.3.2009 http://www.vimeo.com/3635942 ,
Weiterer Film am 18.3.2009 ohne genaue Angaben http://www.youtube.com/watch?v=H6jzfzQTQpo ,
Film vom äußeren Sprog eines Aeros Combat L06 153 am 28.10.2010 http://www.youtube.com/watch?v=OopGy6Qtoaw ,
Film von Olaf Barthodzie vom linken äußeren Sprog eines Bautek Kite bei verschiedenen VG-Stellungen und Geschwindigkeiten, auch beim Kurven und Kreisen, am 28.11.2012: http://www.youtube.com/watch?v=ueoQH...GYak4g&index=1 .
Nachtrag 16.1.2013:
Bei einem Intermediate haben die Außenswivel etwa - 15 Grad. Liegen sie frei unter dem Segel, sieht man (der Pilot), dass das Segel im Trimmflug etwa - 10 bis -15 Grad drüber steht. Macht eine Schränkung von - 25 bis - 30 Grad + Torsion Flügelrohr, also Gleitzahl ade.
Bei Serien-Hochleistern müssen die Außenswivel nach Gütesiegel auf knapp - 10 Grad eingestellt sein. An Fotos kann man eine Schränkung von gut 15 Grad feststellen. Das Segel dürfte also noch etwa - 5 Grad über dem Swivel stehen.
Will man ein Segel gegen eine Querbelastung (Auftrieb) flach ziehen, steigt die Spannkraft exponentiell gegen unendlich (Kräfteparallelogramm).
Dafür, dass sich das Segel doch auf die Sprogs legen kann, sprechen:
Piloten, die berichten, dass sich Schnellflug und Handling durch Absenken der Sprogs verbessert hätten.
Werkspiloten und andere Wettbewerbspiloten, die ihre Sprogs (heimlich) runterschrauben.
Bericht über das unglaubliche Siegergerät der WM 1999 von Manfred Rumer in Fly and glide März 2000.
Film der Sprogs des FIZZ von Bautek (Technora-Segel mit 14 m2, 115 kg Gesamtmasse) bei einem Testflug 2011, der zeigt, für mich erstmals und bisher einmalig, dass sich ein Segel im Trimmflug doch bis auf die äußeren und inneren Swivel (etwa - 8 und - 6 Grad) herunter ziehen lässt. Film wäre noch nachzureichen.
Wahrscheinlich stimmen beide Aussagen (und alle haben recht), nach dem Motto 'Im Prinzip ja, aber ...':
Bei Anfängergeräten und Intermediates bleibt das Segel stets weit über den Sprogs.
Bei größeren Serien-Hochleistern und schweren Piloten bleibt das Segel selbst im Schnellflug noch etwas über den Sprogs.
Bei kleinen Serien-Hochleistern (steifer) und leichten Piloten lässt sich das Segel etwa bis auf die Sprogs in Gütesiegelstellung runter ziehen.
Bei speziell versteiften und stärker zu spannenden Sonderanfertigungen für Werkspiloten für Wettbewerbe lässt sich das Segel auch noch bis auf tiefer gestellte Sprogs runter ziehen.
Um endlich Klarheit zu haben, bitte ich hiermit um weitere Belege für die eine oder andere Richtung. Mal zu Beginn der Saison mit 'ner Minicam ins Segel filmen.
Besonders interessant wären natürlich Beiträge von Wettbewerbs- und Werkspiloten, die sich bisher hierzu noch gar nicht geäußert haben.
Gruß, Bernhard
sein, oder nicht sein ,
dass das Segel im Flug auf den Sprogs (Swivel, Schränkungsanschlägen) aufliegt.
Dahinter steht die Frage nach Sinn oder Unsinn des 'Runterdrehens' der Sprogs und auch der Pitch-Kompensation.
Warnung: Tiefere Sprogs mindern die Nick-Stabilität (Null-Auftrieb-Moment) und erhöhen damit die Gefahr eines Überschlags (Tuck), eines Abkippens, Abschmierens und Trudelns sowie eines Sturzflugs (Abfangbogen)!
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Bevor es mit der ursprünglichen Fragestellung weiter geht, hier die 3.3.2013 eingefügte Zusammenfassung:
Die Frage nach der Stellung der Sprogs bzw. ob sich das Segel im Flug bis auf die Sprogs herabziehen lässt, ist deswegen so interessant, weil:
Bis auf die Sprogs runter gezogenes Segel => wenig Schränkung => hohe (Gleit-)Leistung.
Bis auf tief stehende Sprogs gezogenes Segel => noch mehr Leistung.
Dann noch tiefer stehende Sprogs => hohe Leistung und noch gutes Kurvenhandling.
Diese Frage, ob sich sich das Segel bis heran an möglichst tief stehende Sprogs flach ziehen lässt, konnte mit einem klaren 'Im Prinzip jein, es kommt drauf an' beantwortet werden.
Bei entsprechend hoch eingestellten Anschlägen, einem steifen Gestell und einem festen Tuch ist das selbstverständlich immer möglich.
Die Frage, ob das Segel auch bei den Gestellen heutiger Serien-Geräte bis auf die Sprogs, die so niedrig eingestellt sind, dass das Gütesiegel knapp bestanden wird, gezogen werden kann, ist immer noch nicht endgültig geklärt. Viele Video-Aufnahmen des inneren Sprogs, aber auch Aufnahmen des äußeren Sprogs, zeigen, dass da noch viel Luft ist, auch bei aktuellen Modellen. Das wäre ein Zeichen dafür, dass die Sprogs bei diesen Geräten ohne Leistung einzubüßen für mehr Sicherheit höher gestellt werden könnten.
Erst jetzt gibt es erste Video-Aufnahmen und Hinweise, die darauf hin deuten, dass bei neuesten Modellen mit neuestem Material (Technora-Segel) das Segel ohne weiteres bis auf Gütesiegel-Sprogs herunter gezogen werden kann.
Hersteller schicken ihre Wettkampfpiloten natürlich mit frisierten Geräten ins Rennen. Zum Tuning gehören ein steiferes Gestell, ein festeres Tuch, ein längerer VG-Weg, versteifte Nasenkante, evtl. steifere Segellatten, evtl. ein etwas anderes Lattenprofil und evtl. unter Gütesiegel abgesenkte Sprogs. Das dabei zunehmende Gewicht spielt eine untergeordnete Rolle. Es ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, dass bei solchen Geräten das Segel bis auf tief stehende Sprogs herunter gezogen werden kann, und das nicht erst seit gestern. Es gibt Hinweise darauf, dass dabei bis an die Grenzen der Belastbarkeit des Materials (Knick- und Biegesteifigkeit des Gestells) gegangen wird, so dass solche 'Rennziegen' nicht als Serien-Gerät angeboten werden können.
Zum Thema der Sprogeinstellung habe ich hier ein neues Thema 'Sprogs am Boden' eröffnet:
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Im Thema 'Sprogs im Flug', http://www.gleitschirmdrachenforum.d...Sprogs-im-Flug, ist der überwiegende Tenor, dass sich das Segel nicht auf die Sprogs runter ziehen lässt.
Auch http://www.gleitschirmdrachenforum.d...950#post329950.
Ähnliches wiederholt sich auch im Thema 'Kleine Flitzer', http://www.gleitschirmdrachenforum.d...Kleine-Flitzer.
Auch manche Wettbewerbspiloten, z.B. der 4. König Ludwig Open 2012, erklären, dass sich die höher gestellten und sichereren Sprogs nicht negativ auf Bügeldruck, Schnellflug und Handling (Wendigkeit) ausgewirkt hätten, DHV-Info 177 August 2012.
Als Belege dafür, dass das Segel in allen Flugphasen stets über den Sprogs steht, werden Filme und Fotos angeführt, wie z.B.:
Film von Davis Straub im Segel eines Wills Wing T2C 144 am 14.3.2009 http://www.vimeo.com/3635942 ,
Weiterer Film am 18.3.2009 ohne genaue Angaben http://www.youtube.com/watch?v=H6jzfzQTQpo ,
Film vom äußeren Sprog eines Aeros Combat L06 153 am 28.10.2010 http://www.youtube.com/watch?v=OopGy6Qtoaw ,
Film von Olaf Barthodzie vom linken äußeren Sprog eines Bautek Kite bei verschiedenen VG-Stellungen und Geschwindigkeiten, auch beim Kurven und Kreisen, am 28.11.2012: http://www.youtube.com/watch?v=ueoQH...GYak4g&index=1 .
Nachtrag 16.1.2013:
Bei einem Intermediate haben die Außenswivel etwa - 15 Grad. Liegen sie frei unter dem Segel, sieht man (der Pilot), dass das Segel im Trimmflug etwa - 10 bis -15 Grad drüber steht. Macht eine Schränkung von - 25 bis - 30 Grad + Torsion Flügelrohr, also Gleitzahl ade.
Bei Serien-Hochleistern müssen die Außenswivel nach Gütesiegel auf knapp - 10 Grad eingestellt sein. An Fotos kann man eine Schränkung von gut 15 Grad feststellen. Das Segel dürfte also noch etwa - 5 Grad über dem Swivel stehen.
Will man ein Segel gegen eine Querbelastung (Auftrieb) flach ziehen, steigt die Spannkraft exponentiell gegen unendlich (Kräfteparallelogramm).
Dafür, dass sich das Segel doch auf die Sprogs legen kann, sprechen:
Piloten, die berichten, dass sich Schnellflug und Handling durch Absenken der Sprogs verbessert hätten.
Werkspiloten und andere Wettbewerbspiloten, die ihre Sprogs (heimlich) runterschrauben.
Bericht über das unglaubliche Siegergerät der WM 1999 von Manfred Rumer in Fly and glide März 2000.
Film der Sprogs des FIZZ von Bautek (Technora-Segel mit 14 m2, 115 kg Gesamtmasse) bei einem Testflug 2011, der zeigt, für mich erstmals und bisher einmalig, dass sich ein Segel im Trimmflug doch bis auf die äußeren und inneren Swivel (etwa - 8 und - 6 Grad) herunter ziehen lässt. Film wäre noch nachzureichen.
Wahrscheinlich stimmen beide Aussagen (und alle haben recht), nach dem Motto 'Im Prinzip ja, aber ...':
Bei Anfängergeräten und Intermediates bleibt das Segel stets weit über den Sprogs.
Bei größeren Serien-Hochleistern und schweren Piloten bleibt das Segel selbst im Schnellflug noch etwas über den Sprogs.
Bei kleinen Serien-Hochleistern (steifer) und leichten Piloten lässt sich das Segel etwa bis auf die Sprogs in Gütesiegelstellung runter ziehen.
Bei speziell versteiften und stärker zu spannenden Sonderanfertigungen für Werkspiloten für Wettbewerbe lässt sich das Segel auch noch bis auf tiefer gestellte Sprogs runter ziehen.
Um endlich Klarheit zu haben, bitte ich hiermit um weitere Belege für die eine oder andere Richtung. Mal zu Beginn der Saison mit 'ner Minicam ins Segel filmen.
Besonders interessant wären natürlich Beiträge von Wettbewerbs- und Werkspiloten, die sich bisher hierzu noch gar nicht geäußert haben.
Gruß, Bernhard
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