AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?
Wieso "etwas Off-Topic"? Der Delka geht mit vielen Eigenschaften genau in die Richtung, die ich mir weiter oben im Thread erträumt habe. Hier ein Link zu einem Video über den Piloten Didier Favre, der bei der Erprobung des Delkas ums Leben kam:
Im ersten Drittel geht es um eine Durchquerung der Alpen mit einem konventionellen Flexi. Bei 6:20 geht es los mit dem Delka. Man bekommt ein paar Blicke auf den Aufbau und erste Hüpfer auf der Dune de Pyla an der Antlantikküste. Da sieht man, dass das Gestell des Delka im wesentlichen aus einem langen, gerade Rohr besteht, das zu einem Bogen gespannt wird. Das Rohr dürfte aus Kunststoff sein. In Aluminium würde man es bei dem großen Durchmesser nicht mit vertretbarer Kraft biegen können. Außerdem hat er viele Segellatten, die dem Profil an der Hinterkante einen "Reflex" nach oben geben. Das dient dazu, dem Nurflügel Nickstabilität zu geben. Es ersetzt damit die Kombination aus Pfeilung und Verwindung beim Flexi. Zur Steuerung nach links und rechts werden die senkrechten Finnen gedreht. Die dürften dabei als Widerstand erzeugende Spoiler wirken. Bei der Beschleunigung bin ich mir nicht sicher. Anscheinend gibt es dafür keine Vorrichtungen. Man sieht beim Höhenflug allerdings, dass der Pilot seine Beinstellung korrigiert. Das wäre dann eine Verschiebung des Schwerpunkts.
Ja, die Probleme der Konstruktion sind im Video gut nachvollziehbar. Es fängt damit an, dass die Steuerung nach links und rechts mit Spoilern in erster Linie auf die Hochachse und nur indirekt auf die Längsachse wirkt. Das sieht man in der Düne, wo der Pilot den Flügel kaum am Abkippen hindern kann. Schlimmer scheint mir die nicht besonders große Nickstabilität, in die auch noch Verformungen der Geometrie bei unterschiedlichen Belastungen hinein spielen. Im Video sieht man etwa ab 11:15 dass der Delka im Flug die ganze Zeit um einige Grad hoch und runter nickt. Und das bereits in ruhiger Luft ohne Thermik. Im Vergleich dazu sieht der Start eines Flexis, der zufällig mit aufs Bild kam, wie auf Schienen aus. Und ein paar Minuten weiter demonstriert der gleiche Pilot mit einer Mundharmonika-Session im Flug, wie eigenstabil ein Flexi fliegt.
Besonders beunruhigend in diesem Zusammenhang ist, dass der Pilot keinen starken Einfluss auf das Nicken nehmen kann. Herkömmliche Flugzeuge haben dafür das Höhenleitwerk. Beim Flexi kann man das Gewicht dramatisch von vorne nach hinten verschieben. Der Delka hat anscheinend nur die Beine des Piloten für eine Verschiebung des Schwerpunkts. Das erinnert an die Flügel von Lilienthal. Insgesamt erscheint mir der Delka um alle Achsen viel zu schwach steuerbar und nur marginal eigenstabil. In dieser Kombination ist das eine Einladung zu schweren Unfällen und ich fürchte, so etwas ist dem Testpiloten letztlich zugestoßen.
In Bezug auf das Thema dieses Threads: Der Delka war leicht, gut zu transportieren und in Bezug auf Gleitzahl und Geschwindigkeit irgendwo zwischen Flexi und Gleitschirm angesiedelt. So etwas, aber ohne die Stabilitätsprobleme und mit guter Steuerbarkeit hätte die Chance, die Drachenflugszene zu beleben.
---<)kaimartin(>---
Wieso "etwas Off-Topic"? Der Delka geht mit vielen Eigenschaften genau in die Richtung, die ich mir weiter oben im Thread erträumt habe. Hier ein Link zu einem Video über den Piloten Didier Favre, der bei der Erprobung des Delkas ums Leben kam:
Im ersten Drittel geht es um eine Durchquerung der Alpen mit einem konventionellen Flexi. Bei 6:20 geht es los mit dem Delka. Man bekommt ein paar Blicke auf den Aufbau und erste Hüpfer auf der Dune de Pyla an der Antlantikküste. Da sieht man, dass das Gestell des Delka im wesentlichen aus einem langen, gerade Rohr besteht, das zu einem Bogen gespannt wird. Das Rohr dürfte aus Kunststoff sein. In Aluminium würde man es bei dem großen Durchmesser nicht mit vertretbarer Kraft biegen können. Außerdem hat er viele Segellatten, die dem Profil an der Hinterkante einen "Reflex" nach oben geben. Das dient dazu, dem Nurflügel Nickstabilität zu geben. Es ersetzt damit die Kombination aus Pfeilung und Verwindung beim Flexi. Zur Steuerung nach links und rechts werden die senkrechten Finnen gedreht. Die dürften dabei als Widerstand erzeugende Spoiler wirken. Bei der Beschleunigung bin ich mir nicht sicher. Anscheinend gibt es dafür keine Vorrichtungen. Man sieht beim Höhenflug allerdings, dass der Pilot seine Beinstellung korrigiert. Das wäre dann eine Verschiebung des Schwerpunkts.
Aber als "echter" Nurflügel mit Schwerpunkt in der Fläche ist das wohl doch gerade nicht der beste Ansatz.
Besonders beunruhigend in diesem Zusammenhang ist, dass der Pilot keinen starken Einfluss auf das Nicken nehmen kann. Herkömmliche Flugzeuge haben dafür das Höhenleitwerk. Beim Flexi kann man das Gewicht dramatisch von vorne nach hinten verschieben. Der Delka hat anscheinend nur die Beine des Piloten für eine Verschiebung des Schwerpunkts. Das erinnert an die Flügel von Lilienthal. Insgesamt erscheint mir der Delka um alle Achsen viel zu schwach steuerbar und nur marginal eigenstabil. In dieser Kombination ist das eine Einladung zu schweren Unfällen und ich fürchte, so etwas ist dem Testpiloten letztlich zugestoßen.
In Bezug auf das Thema dieses Threads: Der Delka war leicht, gut zu transportieren und in Bezug auf Gleitzahl und Geschwindigkeit irgendwo zwischen Flexi und Gleitschirm angesiedelt. So etwas, aber ohne die Stabilitätsprobleme und mit guter Steuerbarkeit hätte die Chance, die Drachenflugszene zu beleben.
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