Flächenbelastung im Verhältnisse zur Stallgeschwindigkeit beim Atos Vr/Vq

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  • Alipateli
    Registrierter Benutzer
    • 27.03.2007
    • 66

    Flächenbelastung im Verhältnisse zur Stallgeschwindigkeit beim Atos Vr/Vq

    Mich würde interessieren ob es Erfahrungswerte gibt in wie weit sich die Abreissgeschwindigkeit beim Atos im Verhältniss zum Einhängegewicht unterscheidet. Ich fliege selber Vq und wiege 95 kg. Wenn ich mir Landungen von viel leichteren Piloten ansehe kommt mir die Abreissgeschwindigkeit nicht viel langsamer vor. bin vorher einen Space 16 geflogen und da war der Staalspeed höher. Ein Kollege mit 70 kg und dem Space 14 aber deutlich langsamer.

    Gibt es da einen Unterschied zwischen Flexi und Starr?
    Wie viel km/h ist der Speed höher wenn man z.b 30 kg mehr auf den Rippen hat. Das kann meiner Meinung nach nur max 2-3 km/h sein

    Wie seht ihr das?
  • BeKu
    Registrierter Benutzer
    • 22.10.2009
    • 467
    • Bertram
    • Bayern

    #2
    AW: Flächenbelastung im Verhältnisse zur Stallgeschwindigkeit beim Atos Vr/Vq

    Bei ideal starrer Fläche ändert sich die Stall-Geschwindigkeit theoretisch mit der Wurzel der Gesamtflugmasse (d.h. die Stall-Geschwindigkeit erhöht sich mit einem geringeren Prozentsatz als sich die Flugmasse erhöht; kann aber beim Landen den Unterschied ausmachen).

    Bei Flexiblen führt das höhere Gewicht zusätzlich noch zu einer stärkeren Flächenverwindung ("washout/billow") mit einer entsprechend ungünstigeren Auftriebsverteilung (bei gleicher VG-Stellung).
    Die "effektiv wirksame Fläche" wird - vereinfacht gesagt - kleiner. Dieser Effekt erhöht zusätzlich die Geschwindigkeit beim Strömungsabriß.

    Würde zumindest das bestätigen, was Du beobachtet hast.

    Hohe Flächenbelastung am Flexie ist also quasi doppelt schlecht, weil Du beim Landen deutlich schneller bist.

    Wegen der größeren Verwindung sollte er auch schlechter abreißen.
    Wenigstens das Fenster für's Ausstoßen wird etwas größer.

    Hoffe, ich hab jetzt keinen Denkfehler drin...

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    • Bernhard Wienand
      Registrierter Benutzer
      • 27.02.2007
      • 998
      • Bernhard Wienand
      • Hamburg

      #3
      AW: Flächenbelastung im Verhältnisse zur Stallgeschwindigkeit beim Atos Vr/Vq

      Genau so ist es.

      Die gesamte Geschwindigkeitspolare v ändert sich mit der Wurzel des Gesamtgewichts G als Faktor, v+ = v * Wurzel(G+/G).

      Eine niedrigere Stallgeschwindigkeit ändert sich also absolut gesehen weniger als eine höhere.

      Nach meinem Wechsel von einem Twister auf einen Atos VC habe ich den Eindruck, dass die Stallgeschwindigkeit des Atos bei deutlich gesetzter Wölbklappe geringer ist als beim Twister, auch mit gezogener VG.
      Auch dadurch wirkt sich Mehrgewicht beim Starren weniger auf die Stallgeschwindigkeit aus.

      Gruß, Bernhard
      Zuletzt geändert von Bernhard Wienand; 31.10.2013, 09:47. Grund: Formel ergänzt

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      • czuelch
        Registrierter Benutzer
        • 06.09.2001
        • 1429
        • Carsten Zülch

        #4
        AW: Flächenbelastung im Verhältnisse zur Stallgeschwindigkeit beim Atos Vr/Vq

        Soweit richtig, aber zur Betrachtung gehört der fliegbare Gesamtauftriebsbeiwert dazu. Der (genauer gesagt: sein Kehrwert) geht ebenfalls mit der Wurzel in die Fluggeschwindigkeit ein. Und beim Flexi ist der fliegbare Gesamt-Ca-Wert profilbedingt oft höher als beim Starren (selbst bei Wölbklappenausschlag). Gute Flexis kann man nach meiner Beobachtung im Bodeneffekt langsamer machen als Atosse (vielleicht mit Ausnahme des - übrigens stark geschränkten! - VQ). Der Twister ist kein gutes Beispiel, er hat tatsächlich eine relativ hohe Stallgeschwindigkeit; das machen moderne Flexis besser.
        Gruß
        C.
        Zuletzt geändert von czuelch; 30.10.2013, 23:10.

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        • Bernhard Wienand
          Registrierter Benutzer
          • 27.02.2007
          • 998
          • Bernhard Wienand
          • Hamburg

          #5
          AW: Flächenbelastung im Verhältnisse zur Stallgeschwindigkeit beim Atos Vr/Vq

          Danke Carsten für den Hinweis.

          Es darf natürlich nicht generalisiert werden, wie allzu gerne gemacht, dass die vmin bei Starren geringer ist als bei Flexis.

          Habe dazu mal nach den Angaben für vmin in den Testberichten geschaut:

          Bautek Kite .......................... 27 km/h
          Seedwings Space 16 15,9 qm . 28
          Ikarus Spirit-L ...................... 29
          Icaro Laminar Z9 13,7 ........... 29
          Aeros Combat 09 GT 13,5 ...... 29
          AIR Atos VR ......................... 29
          AIR Atos VQ ......................... 29
          AIR Atos C (ohne Flosse) ....... 30
          Bautek FIZZ ......................... 30
          Seedwings Space 14 14,2 qm . 31
          Moyes Litespeed RX 3,5 ......... 31
          WillsWing T2C 144 ................ 31
          Bautek Twister 14,0 qm ......... 32
          Seedwings Spyder 14 VG0 ..... 34
          Seedwings Spyder 14 VG100 .. 36

          Für die Starren mit 13,8 bzw. 14,2 qm (mit Flosse) gilt 70 Grad Wölbklappe (Maximum), für die Flexis um die 13,5 qm gilt VG=100%, bis auf den Space 16 mit 15,9 und den Space 14 mit 14,2 qm, sowie den Spyder, der erstaunlicherweise mit 0 VG langsamer fliegen kann.

          Für Alipateli:
          Die Aufstellung zeigt auch deutlich, wie stark die Fläche bzw. Flächenbelastung vmin beeinflusst.
          Demnach müsstest Du mit dem Space 16 etwa genau so langsam landen können, vmin = 29 km/h bei VG=0%, wie mit dem Atos, es sei denn, Dein Gewicht schränkt den Flügel so sehr (Hinweis Beku), dass seine Leistung so stark nachlässt.

          Ob tatsächlich für 70 Grad Wölbklappe vmin erreicht wird, ist fraglich. Entsprechendes gilt aber auch für VG=100% bei den Flexis.

          Übrigens fliege ich den Atos C mit Heckflosse, die tragend ausgelegt ist, so dass ich wohl auch auf nur 29 km/h kommen könnte.

          Weiß jemand genau, wie die Testwerte vmin zustande kommen?

          Gruß, Bernhard
          Zuletzt geändert von Bernhard Wienand; 31.10.2013, 12:09. Grund: Seedwings Space ergänzt

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          • Alipateli
            Registrierter Benutzer
            • 27.03.2007
            • 66

            #6
            AW: Flächenbelastung im Verhältnisse zur Stallgeschwindigkeit beim Atos Vr/Vq

            Was ich erstaunlich finde ist das wenn jemand der z.b. 65 kg hat und jemand der 100 kg hat bei einer Landung mit z.b einem Space 16 einen relativ erkennbaren unterschied stallspeed bei der Landung hat. beim VQ z.b ist das nicht so.
            ist der vq wirklich so viel mehr geschränkt als z.b der VR. Der vq nimmt ja beim einfliegen in die Thermik immer leicht die Nase hoch....das soll beim vr nicht so sein. wie sind da eure Erfahrungen?

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            • czuelch
              Registrierter Benutzer
              • 06.09.2001
              • 1429
              • Carsten Zülch

              #7
              AW: Flächenbelastung im Verhältnisse zur Stallgeschwindigkeit beim Atos Vr/Vq

              Noch einen Punkt, um die Verwirrung komplett zu machen:
              - Die Stallspeed (= minimal fliegbare Geschwindigkeit) ist die eine Sache; sie auf den km/h genau zu messen ist übrigens ziemlich schwierig.
              - Das Landeverhalten (= wie leicht macht mir der Drachen das Ausflaren und die gestandene Landung) ist etwas anderes. Natürlich erleichtert eine geringe Stallspeed die gestandene Landung; es gibt aber auch noch andere, genauso wichtige Faktoren. Das Rausdrücken ist ein dynamischer Vorgang, der sowohl von der Grundauslegung des Drachens als auch von der Trimmung des individuellen Geräts stark beeinflusst wird. Es ist leicht einsichtig, dass eine große Fläche und ein geringes Gerätegewicht (wenig Massenträgheit) das Abbremsen deutlich erleichtert. Aber auch der Feintrimm macht sehr viel aus. Ich habe das ja nun schon ein paarmal beobachtet, wenn Harald Zimmer neue Drachen entwickelt. Einen Trimm, bei dem die Geräte gute Leistung haben, hat er meistens relativ schnell. Aber dann sollen sie zudem auch noch angenehm zu landen sein, und da spielt er oft monatelang mit den Einstellungen (Anströmkantenspannung, Spreizlattenspannung, Kieltaschenposition, S-Schlag, V-Form [ja, auch die V-Form hat Einfluss auf das Landeverhalten...]), bis wirklich alles zueinander passt.

              @Alipateli: Einen Unterschied von 35 kg im Anhängegewicht muss man auch beim VQ merken. Dass man ihn beim Space sicherlich deutlicher merkt, liegt (wie Bertram und Bernhard schon geschrieben haben) am Aufschränken des Space unter Gewichtseinfluss. Der Space hat ein relativ "weiches" Gestell und wenig Segelspannung; da verändert sich bei hoher Flächenbelastung die Schränkung ziemlich stark.

              Gruß
              C.

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