Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • deltajo
    Registrierter Benutzer
    • 25.08.2011
    • 32

    #46
    AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

    Hier ein Looping mit maximal 3,8g.



    Hat halt beim Einleiten und Abfangen größere Kreisradien als z.B. am oberen Scheitelpunkt.

    Kommentar

    • BeKu
      Registrierter Benutzer
      • 22.10.2009
      • 467
      • Bertram
      • Bayern

      #47
      AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

      Gutes Bild!
      Ja, glaub Du hast recht: Man fliegt schon allein intuitiv immer eine (verkorkste) Schleife, statt einen sauberen Kreis.
      Und das reduziert das Lasvielfache derart dramatisch.

      Kommentar

      • mixnametester
        Registrierter Benutzer
        • 28.09.2013
        • 13

        #48
        AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

        Zitat von Bernhard Wienand
        Hallo mixnametester,

        was willst Du denn alles testen bzw. ausprobieren?

        Wenn der Pilot bei Rückenlage des Drachens nicht ins Segel oder hinter das Segel fallen würde, sondern an der Basis bliebe, wäre das nicht nur für den Looping, sondern auch zur Vermeidung eines Tucks wichtig.

        Daher hat es schon viele Überlegungen (Befestigungsschlaufen und -leinen) dazu gegeben.
        Zu einer praktikablen Lösung ist es bisher nicht gekommen.

        Ein Stange als starre Verbindung scheidet als den schon erwähnten Gründen aus.
        Außerdem würde sie das Gerät bei Negativbelastung stärker belasten.
        Lieber Bernhard,

        ich selbst möchte eigentlich nur "ganz normal" Drachenfliegen lernen, nachdem mich mein erster Höhenflug nach der Grundausbildung schon wahnsinnig begeistert hat. Gut Thermikfliegen zu lernen wäre eins meiner Ziele für nach dem A-Schein.

        Bezüglich der starren Aufhängung meinst Du die Negativkräfte, die schon im normalen Flugbetrieb ausserhalb von Extremlagen auftreten, oder?
        In der Extremlage (Looping, Tuck) wäre es ja extrem wünschenswert, die Kraft geplant abzufangen, die ansonsten völlig ungezielt mit dem Piloten irgendwo auf dem Drachen landet.
        Würde eine Verstärkung des Drachens für die "normalen" Negativkräfte am Ansatzpunkt der Stange so viel Gewicht kosten? Zusätzlich könnte man rein theoretisch einen Stoßdämpfer/Federn in das Rohr integrieren, um Spitzen abzufangen (wie bei einer Radaufhängung).
        Und durch die Gelenke und die ins Gurtzeug integrierte Platte müsste doch eigentlich Aufrichtbarkeit zu Start/Landung und Pilotenkomfort gegeben sein.

        Vielen Dank für die spannende Diskussion an alle, hab jetzt schon viel gelernt!

        Herzliche Grüße
        M

        Kommentar

        • kaimartin
          Registrierter Benutzer
          • 27.07.2005
          • 610

          #49
          AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

          Zitat von mixnametester
          Bezüglich der starren Aufhängung meinst Du die Negativkräfte, die schon im normalen Flugbetrieb ausserhalb von Extremlagen auftreten, oder?
          In der Extremlage (Looping, Tuck) wäre es ja extrem wünschenswert, die Kraft geplant abzufangen, die ansonsten völlig ungezielt mit dem Piloten irgendwo auf dem Drachen landet.
          Würde eine Verstärkung des Drachens für die "normalen" Negativkräfte am Ansatzpunkt der Stange so viel Gewicht kosten?
          Das größere Problem sehe ich darin, dass bei negativen g auch eine Stange den Piloten nicht automatisch in der gewünschten Lage hält. Bei positiven g pendelt man automatisch zur gewünschten Mitte. Man kann bei Trimmgeschwindigkeit buchstäblich die Basis loslassen und fliegt einfach weiter.

          Bei negativen g treibt es den Piloten dagegen nach außen. Und je mehr man bereits von der Mitte abweicht, desto stärker wird man nach außen gedrückt. Die Situation ist vergleichbar damit dass man auf dem Rücken liegend im Gurtzeug mit einer Stange zwischen Boden und Gurtzeug balancieren soll. Dabei darf man sich nur mit den Händen an einer Querstange festhalten, die ein paar Zentimeter vor der Brust montiert ist. Es mag sein, dass Leute, die Einrad fahren damit zu Recht kommen. Ich würde ziemlich sicher zur Seite umfallen. Der daraus resultierde Steuerimpuls würde zu "interessanten" Manövern führen.

          ---<)kaimartin(>---

          Kommentar

          • mixnametester
            Registrierter Benutzer
            • 28.09.2013
            • 13

            #50
            AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

            Zitat von kaimartin
            Es mag sein, dass Leute, die Einrad fahren damit zu Recht kommen. Ich würde ziemlich sicher zur Seite umfallen. Der daraus resultierde Steuerimpuls würde zu "interessanten" Manövern führen.
            Das ist tatsächlich ein interessanter Punkt. Müsste man mal ausprobieren.
            Wie ist denn das bei den tatsächlich verwendeten losen Aufhängungen bei starken Negativkräften? Ist da das Reinfallen bei wieder positiv wirkenden Kräften neutraler in Bezug auf die Steuerung als bei unserem Gedankenexperiment? Mir fehlt die praktische Erfahrung dazu völlig

            Viele Grüße

            Kommentar

            • Bernhard Wienand
              Registrierter Benutzer
              • 27.02.2007
              • 998
              • Bernhard Wienand
              • Hamburg

              #51
              AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

              Hallo mixnametester,

              bei negativer Last am Flügel wirkt bei loser Pilotenaufhängung nur die (träge) Masse des Piloten dagegen, bei starrer Verbindung mit dem Piloten würde noch die Masse des Piloten dazu kommen, die Belastung des Flügels betrüge ein Mehrfaches.
              So wird nur der Flügel nach unten gedrückt, nicht aber der Pilot, der nur schwerelos fällt.
              Das ist aber nur ein Argument gegen eine Stange. Aussichtsreicher, aber auch mit Nachteilen verbunden, sind m.E. Schlaufen.

              Zu den 6g eines Loopings unten:

              Ich komme mit weniger aus, wenn ich
              a) die Bedingung der Schwerelosigkeit oben nicht einhalte, sondern etwas in den Rückenflug gehe (beim Segelflugzeug in den Gurten hänge), was aber beim Drachen nicht geht.
              b) durch einen engeren bzw. enger werdenden Kreis nicht um die Höhe 2 mal Radius wieder hochsteige, was die Regel ist und auch wegen des Reibungsverlustes schon nicht geht. Bei jedem Looping verliere ich durch die Reibung Höhe.

              Aus dem maximalen Auftriebsbeiwert (der beim Drachen wegen der Aeroelastizität mit der Geschwindigkeit abnimmt) kann ich auch die maximal mögliche Querbelastung des Flügels ermitteln, woraus sich dann der minimal mögliche Radius beim Einleiten eines Loopings ergibt.

              Die zusätzlichen Schwierigkeiten eines Loopings beim Drachen (gegenüber einem Flugzeug mit fest verbundener Last) bestehen in meiner Vorstellung darin, dass ich als Pilot schon beim Hochziehen unbedingt darauf achten muss, gegenüber dem Flügel nicht zu weit nach hinten zu geraten. Da muss alles aus dem Aufschwung kommen, denn ich kann und darf mich nicht an der Basis nach vorne ziehen. Bin ich aber oben nicht weit genug vorne, und reicht dann die Fliehkraft nicht aus, ist ein Tuck sehr wahrscheinlich, es sei denn, das Gerät bricht durch den auf's Kielrohr fallenden Piloten.

              Gruß, Bernhard

              Kommentar

              • mixnametester
                Registrierter Benutzer
                • 28.09.2013
                • 13

                #52
                AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

                Hallo Bernhard,

                habe heute auf youtube einen "Silent glider" unter einem Atos-Flügel gesehen (Link). Das scheint zumindest eine funktionierende starre Aufhängung zu sein (Ob Kabine oder Mensch dranhängt ist ja erstmal egal). Allerdings habe ich noch keine Kunstflugvideos damit gesehen, so dass es fraglich bleibt, ob auch das damit möglich ist

                Viel Grüße!
                M

                Kommentar

                • klastra
                  Registrierter Benutzer
                  • 03.09.2006
                  • 119
                  • Klaus
                  • R

                  #53
                  AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

                  Hallo M,
                  meinst Du so was:
                  http://www.youtube.com/watch?v=g04htZjI8oY[/video]

                  Kommentar

                  • Leggy
                    Registrierter Benutzer
                    • 01.10.2010
                    • 357
                    • Marcel

                    #54
                    AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

                    Ein Atos wird anders gesteuert als ein Flexi. Ohne die Spoilersteuerung wäre die Kabine kaum zu realisieren.

                    Kommentar

                    • Bernhard Wienand
                      Registrierter Benutzer
                      • 27.02.2007
                      • 998
                      • Bernhard Wienand
                      • Hamburg

                      #55
                      AW: Zwei Fragen zu Hängegleiterkonstruktion

                      Hallo mixnametester,

                      bei den starren Aufhängungen wie beim Trike oder Silentglider ist der Pilot ja im Sitz angeschnallt.

                      Dennoch muss die Gondel gekippt werden können, um durch Schwerpunktverschiebung um die Querachse steuern zu können.
                      Damit kann sie aber z.B. auch nach hinten kippen, was dann zum Tuck führen kann.

                      Besser ist da ein Cage, ein fest mit dem Flügel verbundener Käfig, wie z.B. beim Millennium oder beim Swift.
                      Da kann so etwas nicht passieren. Hier wird aber um die Querachse (wie auch Längsachse) aerodynamisch gesteuert.


                      Ansonsten:
                      Ein Looping kann theoretisch mit 3 bis 3,5 g geflogen werden, auch mit einem Drachen.
                      An der Erklärung arbeite ich, komme zeitlich aber nur stückweise dazu.

                      Alles Gute, Bernhard

                      PS, Achtung!:
                      Danke Tomas, für den Hinweis, dass meine Aussage zur 'Fliegbarkeit' eines Loopings mit einem Drachen falsch verstanden werden könnte, nämlich dass dieser 'ohne weiteres' (= leicht) zu fliegen sei.
                      Vor einem Looping, auch schon einem steilen Wingover, kann aber nur gewarnt werden.
                      Die Gefahren, speziell für einen Drachen, erkennt man schon, wenn man sich nur theoretisch genauer mit ihm befasst.
                      Ansonsten empfiehlt Tomas, erst einmal mit der Schiffsschaukel mit Überschlag zu spielen.
                      Zuletzt geändert von Bernhard Wienand; 19.03.2014, 18:35. Grund: PS und entsprechende Textkorrektur

                      Kommentar

                      Lädt...