Ein paar Fragen zum Starrflügler.

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  • ABSIMON
    Registrierter Benutzer
    • 29.05.2008
    • 129

    Ein paar Fragen zum Starrflügler.

    Durch die Youtube Videos von Oliver Heuler und Miller Stroud bin ich sehr fasziniert vom Atos. z.B. hier der Endanflug
    Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.

    als GS Flachland-Pilot Pilot > unglaublich, was für eine Gleitleistung. Ist ja schon ein andere Welt.

    Ein paar Fragen hätte ich zum Atos, vielleicht kann der ein oder andere eine davon beantworten.
    • Gibt es die Starrflügler Direktausbildung nur in Berlin (altes Lager)?
    • Wie verhält sich ein Starrflüger im Vergleich zu einem Gleitschirm in turbulenten Bedingungen? Bei starker Frühjahrestermik grenzt das Fliegen mit einem GS schon an Rodeo. (Wenn‘s richtig bockig wird "Kanonenkuglen", ist GS fliegen nicht ganz so mein Ding, vor Klappern in Hangnähe hab ich schiss, noch nichts kassiert, aber angenehm war das nicht ...).
    • Wie ist das mit der Rückholung beim Streckenfliegen. Ohne Freunde geht das wohl kam oder? (trampen ist wohl nicht drin )
    • In meiner Preisklasse gibt es nur gebrauchte Atos Modelle. Anbei mal Fotos von einem Atos aus dem Jahr 2008. Der Besitzer schreibt "atos vr 2008.overhauled february 2013. total 75 flights, 12 from overhaul.never damaged. double pack, one for each wing. north west of italy,near turin. 5.800 EUR". Wie ist das allgemein mit gebrauchten Atos Flügeln? Sind Modelle aus dem Jahr 2000-2004 total veraltet? Hat sich bei der Entwicklung von 2005 und 2014 noch relevant viel getan? Ist das spürbar im Flug? Wie ist allgemein so die Haltbarkeit (grob über den Daumen, nach dem Motto, Autos sind meist nach 200tsd km platt, Gleitschirme nach spätestens 5 Jahren...)
    • Ist ein E-Lift bei Thermik fliegen wirklich nicht störend? (Von GS Piloten hab ich da nur negatives gehört, "fliegt sich sch...")


    Mein Traum ist es, im Flachland von Wolke zu Wolke zu hüpfen, nicht das ich meinen Gleitschirm an den Nagel hängen möchte, aber vielleicht wäre ich an manchen Tagen mit einem Atos erfolgreicher. Soweit meine Ideen (alles Theorie , ein Tandemflug folgt bald)...

    Danke & Viele Grüße
    Angehängte Dateien
  • m.a.r.t.i.n
    Registrierter Benutzer
    • 14.09.2011
    • 734

    #2
    AW: Ein paar Fragen zum Starrflügler.

    Hallo,

    Punkt 1: weiß ich nicht sicher
    Punkt 2: Der Atos ist sehr turbulezrestient. Gute Gleitschirmflieger stecken aber auch schon sehr viel weg. Ich denke dass nur Segelflieger besser mit Turbulenzen zurecht kommen. Ich halte den Atos auch für den sichersten Drachen am Markt. Auch das nachzentrieren in zerrissener Thermik funktioniert sehr gut, weil man immer vollte Gleitleistung zu Verfügung hat.
    Punkt 3: Doch - nur leider trampt man in der Praxis meistens ohne Drachen und holt diesen dann später mit dem eigenen Auto... Es gibt von AIR aber auch Transportschalen die man im Flug mitnehmen kann. Dann braucht das Auto das einen mitnimmt nur Dachträger...
    Punkt 4: Der Starrflügler hat den großen Vorteil, dass die Flügelgeometrie starr ist, und nicht wie beim flexiblen Drachen unter Segeldehnung leidet. Die älteren Atos' haben ganz normales Segeltuch, das auch bei Segelbooten unzählige Sonnenstunden mitmacht und dabei mit Salzwasser gespült wird. Die Entwicklung hat hauptsächlich den Aufbauaufwand reduziert. Leistungs- und Händlingmäßig hat sich meines Erachtens seither nicht so viel getan.
    Punkt 5: Doch ist er - deshalb fliegt auch kaum wer damit. Oder sagen wir so: Ein Motorgurt kostet Leistung und fühlt sich anders an. Das Gurtzeug ist steifer - die Basis wandert nach hinten, weil man durch den Antrieb an den Füßen weiter vor pendelt. Wenn man sich damit anfreundet - ist es eine Alternative!

    lg
    Martin

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    • ABSIMON
      Registrierter Benutzer
      • 29.05.2008
      • 129

      #3
      AW: Ein paar Fragen zum Starrflügler.

      Hallo Martin,

      vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Klingt ja alles sehr gut.
      Ich werde dann mal einen Tandem-Flug buchen.

      Viele Grüße

      Kommentar

      • Thermiksau
        Registrierter Benutzer
        • 05.06.2001
        • 298

        #4
        AW: Ein paar Fragen zum Starrflügler.

        bzgl. "veraltet":
        - Das Gestell müsste "ewig" halten (die Kohlefasergeschichten werden von den Segelfliegern schon viel länger eingesetzt), sofern es nicht mechanisch zerstört wird. Selbst Steinzeit-Exxtacys fliegen heute noch rum.
        - Die Dacronsegel gehen irgendwann kaputt durch UV, aber >500 Stunden halten die schon durch. Ein Neues liegt IMO bei < 4000€.
        - A.I.R achtet auf die Möglichkeit des Upgrades; auch der erste VR kann noch auf den aktuellen Stand gebracht werden; kostet derzeit angeblich so ~8000€.
        - Die alten VRs hatten wohl noch eine merkliche Serienstreuung (frag mich nicht woher die bei einem Starren kommt), die neuen (also alle mit schmaler Klappe) haben praktisch keine mehr. Ein guter alter VR dürfte nur marginal schlechter gleiten als ein neuer. Und wenn: Jammern auf hohem Niveau.
        - Die alten VRs sind u.a. wegen Gewicht / Gewichtverteilung etwas weniger wendig als die neuen. Das ist aber dafür bei bockigen Bedingungen ein Vorteil. Aber auch hier gilt: Jammern ...
        Der Haken bei einem Gebrauchtkauf ist, dass man selber - vor allem als Neuling - versteckte Schäden kaum finden kann, ich würde als erstes einen Check machen lassen. Ohne Extras kostet sowas ~500€.
        Noch kompetentere Antworten ;-) gibt's übrigens direkt beim Hersteller, das wird hier im Forum meist vergessen.

        Kommentar

        • UdoH
          Registrierter Benutzer
          • 27.01.2002
          • 1979
          • Udo Hartmann
          • WI

          #5
          AW: Ein paar Fragen zum Starrflügler.

          Zitat von Thermiksau
          etwas weniger wendig als die neuen. Das ist aber dafür bei bockigen Bedingungen ein Vorteil.
          Ist dieser Zusammenhang wirklich so?
          Zitat von Thermiksau
          Noch kompetentere Antworten ;-) gibt's übrigens direkt beim Hersteller, das wird hier im Forum meist vergessen.
          Na klar, ich frag trotzdem den, der diese These aufstellt

          Kommentar

          • Mykko
            Registrierter Benutzer
            • 08.05.2014
            • 66
            • Mykola
            • Ukraine/Truskavets

            #6
            AW: Ein paar Fragen zum Starrflügler.

            Jemand Ahnung - was fuer Kohlefasar Marke beim neuen Atos verwendet wird ? Oder is es eher so wie der Angler hierunter schreibt ?

            *** Kohlefaser-Qualität macht man an wenigen Dingen, nicht aber an Namen oder Bezeichnungen fest:
            1. Dem ERHITZUNGSGRAD der Carbon-Fasern bei der Herstellung. Je höher die Fasern erhitzt werden, desto leichter, fester und spröder werden die. Eine sehr leichte und schnellkräftige Angelrute ist aus solcher Kohlefaser gefertigt. Teuer wird das Material deshalb, weil durch die stärkere Erhitzung auch mehr Material verbrennt. Nur wenige Hersteller verstehen es, wirtschaftlich gutes Material zu erzeugen. In der Regel kommt das alles aus Japan. Ein Großhersteller in China soll jetzt nichts mehr bekommen, weil er solches Material für "andere Zwecke" an Gaddhafi weiterverkauft hat...
            2. Der VERWEBUNG der Kohlefasern. Die Einzelfasern werden ähnlich wie Stofffäden zu "Matten" verwebt, die dann das Ausgangsmaterial für den Blankbau darstellen. Dabei geht es bei hoher Qualität besonders darum, sehr gutes Material möglichst eng zu verweben. Je weniger "Luft/Zwischenräume" in diesen Kohlefasermatten vorhanden sind, desto weniger Harz braucht man, um diese zu leichten und schnellkräftigen Ruten zu verarbeiten...
            3. Die VERHARZUNG der "Matten". Harz ist sozusagen ein "notwendiges Übel", um die Kohlefaser-Matten fest miteinander zu verbinden und zu stabilisieren. Je weniger Harz bei der Verarbeitung nötig ist, desto leichter und schnellkräftiger wird eine Angelrute. ABER: Je mehr Harz in einer Angelrute ist, desto unempfindlicher und weniger zerbrechlich sind die Ruten auch! Die "Gummiruten", die schön regelmäßig auf Messen mit schwersten Bleigewichten "POWER" demonstrieren, sind eigentlich ziemlich billiges Zeugs, das mit viel Epoxy-Harz gefertigt wird. Um möglichst viel Harz aus bzw. von dem Blank zu pressen, werden die geharzten Blanks vor der Erhitzung noch "getapt" - eine Art Folie ähnlich wie Tesa-Film wird um den ganzen Blank gewickelt und so Luft und Harz aus dem Blank gepresst. Ist so ähnlich wie das Ausdrücken eines nassen Schwamms...
            Wer z.B. ein grüne UBS zu Hause hat, kann auf der Blankoberfläche noch die sehr eng liegenden Wickelspuren dieses Tapens erkennen. Die "Enge" des Tapens ist übrigens ein kleines Erkennungszeichen für die Güte. Leider werden aber viele Blanks aus optischen Gründen geschliffen und man erkennt davon nichts mehr!

            In Fachkreisen wird der Gütegrad von Kohlefaser in "Tonnen" angegeben. Das hat aber in diesem Fall nichts mit Gewicht, sondern dem Erhitzungsgrad wie unter 1. beschrieben zu tun. Die Preise gehen dabei mit höherem Erhitzungsgrad exponentiell nach oben. In der Regel werden die besten Materialien für besonders lange Kopfruten verwendet. Häufig wird auch, um Kosten zu sparen, eine "hochmodulierte Kohlefaser" (teure!) für die Spitze verwendet, wo es auf sehr gute Aktion und geringes Gewicht (Hebelarm!) ankommt und für das Handteil wird dann billigeres Material genutzt.***
            Ich bin gerade dabei mir einen eigen Skyradl selber zu entwerfen und zu bauen

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            • Thermiksau
              Registrierter Benutzer
              • 05.06.2001
              • 298

              #7
              AW: Ein paar Fragen zum Starrflügler.

              Zitat von UdoH
              Ist dieser Zusammenhang wirklich so?

              Na klar, ich frag trotzdem den, der diese These aufstellt
              es wurde mir berichtet von Piloten die beides geflogen haben, ich selber kenne nur einen
              ob es ein kausaler Zusammenhang ist oder nur ein Fall von Korrelation ist kann ich nicht sicher sagen
              wenn es an der Masseverteilung liegt wäre es aber plausibel, dass ein etwas trägeres Gerät auch weniger schnell ausgehebelt wird
              aber das ist effektiv ja wohl eher akademisches Geblubber ;-)

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              • UdoH
                Registrierter Benutzer
                • 27.01.2002
                • 1979
                • Udo Hartmann
                • WI

                #8
                AW: Ein paar Fragen zum Starrflügler.

                Zitat von Thermiksau
                aber das ist effektiv ja wohl eher akademisches Geblubber ;-)
                Natürlich, aber dafür sind wir doch hier.

                Grundsätzlich gelten ja die Starren als ziemlich Turbulenz resistent, also im Vergleich zum Flexiblen.
                Ich interessiere mich ja langfristig für einen VRS, der ja als recht wendig gilt, deshalb hab ich mal auf so eine Aussage reagiert.

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