Lenkung Hängegleiter

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  • Wolkengeflüster
    Registrierter Benutzer
    • 21.10.2002
    • 990

    Lenkung Hängegleiter

    Hallo zusammen,

    ich habe immer noch nicht ganz verstanden, was beim Lenken des Drachens vor sich geht.

    Der Körper wird verschoben, der Drachen rollt, das Segel verformt sich - mehr Tunnelbildung auf der Innenseite der Kurve - auf der Aussenseite wir der Tunnel flacher.

    Warum verformt sich das Segel - wie stark und wie lange ?

    Warum sind manche Drachen zäh und andere so agil?

    Welchen Nutzen hat die Kieltasche, es gibt Drachen mit und ohne Kieltasche.

    Gruss Josef
  • cooly
    Registrierter Benutzer
    • 18.07.2002
    • 839

    #2
    AW: Lenkung Hängegleiter

    war das nicht hier schon besprochen?


    oder hier?:


    durch den Rollmoment auf der Innenseite kurzfristig mehr Druck im Segel - dadurch einseitig mehr Tunnel > einseitig mehr Widerstand > gieren.

    Kommentar

    • kaimartin
      Registrierter Benutzer
      • 27.07.2005
      • 610

      #3
      AW: Lenkung Hängegleiter

      Zitat von cooly
      durch den Rollmoment auf der Innenseite kurzfristig mehr Druck im Segel - dadurch einseitig mehr Tunnel > einseitig mehr Widerstand > gieren.
      Ganz so simpel ist es nicht. Mehr Tunnel bedeutet einen kleineren Anstellwinkel. Das wiederum bedeutet weniger Widerstand. Das hat zur Folge, dass man um die Hochachse in die "falsche" Richtung giert. Der Flügel, auf den man mittels Gewichtsverlagerung mehr Gewicht legt, treibt nach hinten. Der andere Flügel eilt voraus. Wenn nur der Tunnel und der Widerstand eine Rolle spielen würden, hätte man ein verschärftes Steuer-Problem.

      Dieser Umstand, dass ein Flugzeug in die falsche Richtung dreht, wenn man ihn durch unterschiedlichen Auftrieb der Flügel ins Rollen bringt, ist seit den Wright-Brüdern als "Adverse Yaw" bekannt. Die Lösung der Wrights bestand in einer steuerbaren senkrechten Fläche, die in einem Abstand hinter den Haupt-Tragflächen montiert waren. Daraus entwickelt sich schnell das Leitwerk, das fast alle modernen Flugzeuge am Schwanz tragen. Normale Flugzeuge nutzen das daran befindliche Seitenruder, um das negative Gier-Moment zu kompensieren und beim Einleiten einer Kurve die Nase in die "richtige" Richtung drehen zu lassen.

      Drachen haben bekanntlich kein Seitenruder. Aber ihr Flügel weist eine deutliche Pfeilung auf. Diese Pfeilung bewirkt ein stark rücktriebendes Gier-Moment, wenn der Flügel nicht genau von vorne angeströmt wird. Das bemerkt man beim Start, wenn man am Hang versucht die Nase im Winkel zum Wind zu halten - etwa, weil der Wind nicht genau senkrecht zum Hang kommt. Der Drachen "will" förmlich die Nase in den Wind drehen und man kann gar nicht anders als ihm den notwendigen Vorhaltewinkel zuzugestehen. Erst wenn im Laufe des Startlaufs der Fahrtwind hinzu kommt, dreht der Flügel freiwillig in Richtung Fall-Linie.

      Das Gleiche passiert bei der Einleitung einer Kurve: Im ersten Augenblick wird er vom negativen Gier-Moment in die falsche Richtung gedreht. Dann baut die schräge Anströmung ein positves Gier-Moment auf. Bei nur wenig Abweichung von der "richtigen" Anströmung von vorne kompensieren sich die beiden. Das negative Gier-Moment führt nicht mehr zum weiteren Verlust der Fluglage. Der Flügel lässt sich rollen und er fliegt eine Kurve in die gewünschte Richtung.

      ---<)kaimartin(>---

      Kommentar

      • Bernhard Wienand
        Registrierter Benutzer
        • 27.02.2007
        • 998
        • Bernhard Wienand
        • Hamburg

        #4
        AW: Lenkung Hängegleiter

        Hallo Wolkengeflüster,

        zur Komplexität der Kurvensteuerung beim Flexiblen siehe

        und dort im angehängten pdf die Seiten 8 bis 15.

        Gruß, Bernhard

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