Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führen ?

[Wolkengeflüster]

Hallo zusammen,

habe hier einen interessanten Beitrag gefunden, das bei einem Aufprall Drachenflieger an der oberen Wirbelsäule geschädigt werden,
in Zusammenhang mit in so einem Fall ungünstigem Equipment:

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10208661818276896&set=gm.1309717065735386&type=3&theater

Da ich eine ähnliche Ausrüstung verwende (Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte) und viele andere Piloten auch
könnte das nicht wenige betreffen.


Gruss Josef

[Bernhard Wienand]

AW: Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führe

Hallo Josef,

eine gute Rückenplatte könnte auch die Funktion eines Rückenprotektors übernehmen, aber so, wie unsere Gurtzeug-Rückenplatten gebaut sind, können sie tatsächlich, wie beschrieben, ein Sicherheitsrisiko darstellen. Nick Chitty spricht von immerhin 3 ihm bekannten (vermuteten) Fällen.

Das betrifft im Falle eines Falles aber alle harten Gegenstände am Körper. So habe ich in Erinnerung, dass einem GS-Piloten eine harte Trinkflache in seinem Gurtzeug zum Verhängnis geworden ist (Wirbelsäule).

Viele Rückenplatten, so z.B. auch meine, haben Knoten und Schrauben auf der Seite zum Piloten, die im ungünstigen Falle gefährlich werden können. Glücklicherweise scheinen solche Fälle aber sehr selten zu sein.
Dennoch sollten Hersteller und Prüfstelle auch dieses Merkmal/Kriterium berücksichtigen.

Gruß, Bernhard

[bertS]

AW: Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führe

Ich hab die Erklärungen im englischen Orginal nicht verstanden,
(1) weng meim baenglisch
(2) wegen inhaltlichen Widersprüchen:
Ich hab noch nie einen Hg-Unfall gesehen bei dem der Kopf nach hinten überstreckt wurde (Skizze!) und gleichzeitig sich die Rückenplatte nach vorne geschoben hätte. Letzteres scheint mir bauartbedingt fast unmöglich.
Wichtig wäre in diesem Zusammenhang worauf sich die Theorie des Autors stützt: eigenes Erleben, Beobachten des Aufpralls, Beobachtungen/ Deutungen am Unfallort.
Meine eigenen Beobachtungen gehen eher in die Richtung, dass beim Stolpern/Hinfallen mit Aufsetzen der Basis der Helm durch den Kinnschutz zur Brust gezogen wird und dann die Drachennase genau in den Spalt zwischen Helm(bürzel) und Rückenplatte schlägt.
Dummerweise führt besserer Nackenschutz fast automatisch zu schlechterer Beweglichkeit des Kopfes und damit zu kleinerem Sehfeld.
Lg Bert

[RatzFatz]

AW: Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führe

Ich hab die Erklärungen im englischen Orginal nicht verstanden,
(1) weng meim baenglisch
(2) wegen inhaltlichen Widersprüchen:
Ich hab noch nie einen Hg-Unfall gesehen bei dem der Kopf nach hinten überstreckt wurde (Skizze!) und gleichzeitig sich die Rückenplatte nach vorne geschoben hätte. Letzteres scheint mir bauartbedingt fast unmöglich.
Wichtig wäre in diesem Zusammenhang worauf sich die Theorie des Autors stützt: eigenes Erleben, Beobachten des Aufpralls, Beobachtungen/ Deutungen am Unfallort.
Meine eigenen Beobachtungen gehen eher in die Richtung, dass beim Stolpern/Hinfallen mit Aufsetzen der Basis der Helm durch den Kinnschutz zur Brust gezogen wird und dann die Drachennase genau in den Spalt zwischen Helm(bürzel) und Rückenplatte schlägt.
Dummerweise führt besserer Nackenschutz fast automatisch zu schlechterer Beweglichkeit des Kopfes und damit zu kleinerem Sehfeld.
Lg Bert

laut meines Fluglehrers darf deswegen das Begrenzungsseil (von den Schultern zur Aufhängung) nicht zu lang eingestellt sein, weil man sonst wie ein Parallelogramm nach vorne pendelt.

Ich muss aber gestehen, ich hab es selbst noch nicht ausprobiert.

lg

[Konrad Lüders]

AW: Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führe

Hallo,

ich hatte mal eine Rückenwindlandung auf einem Stoppelacker, der leider frisch geeggt war, also krachbum auf die Nase, Kielrohrende kracht auf den Helm und schlägt eine große Delle in die GFK-Schale meines Helms (Icaro4fight mit Bürzel). Glück gehabt! Gewundert hatte ich mich allerdings doch, dass ich so weit vorgependelt war beim Aufschlag, denn ich hatte das Seil meiner Neigungsverstellung so verkürzt eingestellt gehabt, dass das eigentlich nicht hätte passieren können. Als ich einen Monat später bei der Liegeprobe feststellte, dass ich mit dem Oberkörper viel zu tief hing, habe ich mal das Gurtzeug geöffnet und festgestellt, dass eine Umlenkrolle für die Neigungsverstellung herausgerissen war. Ich baute dann eine solidere Rolle in die Karbonplatte mit größeren Unterlegscheiben ein.
Ein Jahr später gab es in Italien 2 schwere Unfälle (einer tödlich) wegen dieser Ursache.

Beste Grüße
Konrad

[CarstenM]

AW: Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führe

laut meines Fluglehrers darf deswegen das Begrenzungsseil (von den Schultern zur Aufhängung) nicht zu lang eingestellt sein, weil man sonst wie ein Parallelogramm nach vorne pendelt.

Ich muss aber gestehen, ich hab es selbst noch nicht ausprobiert.

lg

Ich achte vor der Landung auch immer darauf, daß das Begrenzungsseil zu Schulter möglichst kurz eingestellt ist (also möglichst aufrechte Lage). Unter anderem auch deswegen, um ein Pendeln vor die Nase zu verhindern. Ich habe auch immer Gurtzeuge gemieden, die so ein Seil gar nicht haben.
Es ist mir aber einmal doch passiert, daß ich nach vorne gependelt bin und mir dann das Flügelrohr (zum Glück nicht die viel stabilere Nase) auf den Helm geschlagen ist. Das Begrenzungsseil ist einfach gerissen. Es ist halt doch nur als Mittel zur Bestimmung des Lagewinkels gedacht und nicht als Sicherheits-Mechanismus. Dafür ist es zu schwach.

[bertS]

AW: Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führe

Es ist mir aber einmal doch passiert, daß ich nach vorne gependelt bin und mir dann das Flügelrohr (zum Glück nicht die viel stabilere Nase) auf den Helm geschlagen ist. Das Begrenzungsseil ist einfach gerissen. Es ist halt doch nur als Mittel zur Bestimmung des Lagewinkels gedacht und nicht als Sicherheits-Mechanismus. Dafür ist es zu schwach.

Ich stimme Carsten zu 100% zu. Ich selbst habe am Helmbürzel schon Beschädigungen und 2mal einen Riss des Begrenzungsseils bei noch nichteinmal allzu harten Landungen gehabt.

Dass Rückenwindlandungen hierbei besonders gefährlich sind, liegt in der Natur der Sache.
Besonders häufig habe ich das in letzter Zeit bei Atospiloten gesehen. Hier scheint die Kombination - kurzes Trapez/kurze Strecke zwischen Aufhängung und Nasenbeschlag/ weiche Sollbruchstelle - besonders ungünstig zu sein.

Leider fällt mir bisher kein effektiver Nackenschutz der gleichzeitig Luftraumbeobachtung (speziell nach vorne oben) zulässt, ein.
Ich hab auch bei anderen noch nichts Gescheites gesehen. Für Ideen wäre ich dankbar.

LG Bert

[Ikarus-Pellicci]

AW: Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führe

Hi Bert,

wie wär es ein Verstellseil mit hoher Bruchlast ( 400-700kg ) zu verwenden und die Verstellklemme zu erneuern / prüfen.

Tomas

Ps: das Kikas könnte ebenfaffs durch das hochschleudern des Piloten ausgelößt werden und der Pilot wird nach unten / vorne ohne seine Absicht gebracht!

[bertS]

AW: Vollvisierhelm und Gurtzeug mit Rückenplatte kann zu Wirbelsäulenverletzung führe

@Tomas:
Hab ich mir auch schon überlegt, aber:
Klemmen der Popomatik zu eng (uups ,soll ja ausgetauscht werden , hab ich beim ersten mal überlesen),
anschließende/ vorgelagerte Befestigungsbauteile filigran also, wie Carsten sagt , nicht für sowas ausgelegt,
Umbau/Zulassungsproblematik,

Wenn der Steuerbügel beim Crash verkürzt wurde, hilft das alles nichts mehr, man kann mit dem ungeschützten Nacken in den Bereich der Kielstange / Seitenstange kommen.
...Leider
LG Bert