Schöner landen mit dem Drachen
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Hallo Rüdiger
Ich wollte mich eigentlich nicht äußern weil das hier ziemlich schnell in Glaubenskriege ausartet, bei einem Punkt bin ich aber dezidiert anderer Meinung:
Ich bin der Meinung dass die Landevolte eher (wo möglich) groß gehalten werden sollte und zwar aus folgenden Gründen:
1.Die letzte Kurve sollte in möglichst großer Höhe erfolgen damit die Bodenturbulenzen und die Inhomogenität der Strömung in Bodennähe bei stärkerem Wind keine Rolle spielen.
2.Du selbst packst in den Endanflug ziemlich viel rein (2 Phasen), so dass dir für Schräglagekorrekturen nach der letzten Kurve bzw durch Turbulenzen kaum Höhe bleibt.
3.Vom Verkürzen bis zum Weglassen des Queranflugs halte ich grundsätzlich auch nicht viel.
4.Ein großzügig angelegter Landeanflug ist für andere Piloten besser in die eigene Planung einzubauen.
In diesem Sinne als notorischer und überzeugter Bauchlander:
Landet schön,
BertKommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Hi Gutstarter,
du hast die Landungen gesehen aber die Piloten bei denen du um Rat fragst womöglich nicht
Gibt es Aufnahmen?
TomasKommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
@ Gutstarter ,
dann hast die Landungen halt nur gesehen und dich gewundert
siehe Post 30
See you next jear
TomasKommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Und damit sind wir wieder bei persönliche Vorlieben, verschiedenen Geräte/Gurtzeuge oder Bedingungen.
Neben der Übung, halte ich aber das theoretische Hintergrundwissen was warum jetzt wie passiert ist, für genauso wichtig.Kommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Hallo Rüdiger (ExilHesse), zu Deinen interessanten Ansichten:
- Möglichst kleinräumig landen?:
Habe ich mal mit meinem Twister geübt, um auch bei engen Platzverhältnissen landen zu können, bis ich mal die letzte Kurve gegen den Wind nicht mehr richtig geschafft habe und böse eingezirkelt bin. Mit meinem Atos mit Landeklappen ist kleinräumiges Landen durch steiles Einschweben kein Problem mehr.
Dein Argument, aus der Nähe besser peilen zu können, ist sicher richtig.
Auch bei starkem Gegenwind sollte man sich eng an die Landefläche halten.
Bei wenig Wind und flachem Gleitwinkel (Hochleister) verträgt und braucht man aber mehr Platz.
Bei mehr Platz habe ich auch mehr Spielraum für den Queranflug.
- Wann aus der Volte abfliegen?:
Ja, wenn es nicht mehr sicher zu einem Kreis zu reichen scheint, abfliegen und dafür mehr Höhe im restlichen Anflug abbauen.
- Wann Aufrichten und Geschwindigkeit kontrollieren?:
Nach der Lehrmeinung soll man sich gleich im Endanflug aufrichten.
Hat aber, wie auch Du meinst, den Nachteil, dass man aufgerichtet, je nach Gurtzeug, kaum die Überfahrt halten kann bzw. das Trapez bis hinter die Ohren drücken muss/müsste.
Daher richten sich die meisten Piloten erst vor dem Abfangen oder erst beim Ausgleiten auf.
Ich richte mich manchmal früher auf, um mit mehr Widerstand noch steiler reinkommen zu können.
- Wie hoch sollte man Ausgleiten?:
Die Angabe der Trapezhöhe über Grund (1 m) finde ich auch nicht so gelungen.
Streifen die Füße durch's Gras, weiß man, dass man etwas zu tief ist. So entwickelt man aber ein Gefühl für die richtige Höhe, nämlich etwa 0,5 m mit den Füßen über dem Boden.
Drückt man aus, wenn man die Höhe nicht mehr halten kann, sackt man schon ein wenig nach unten. Ist man dann bei den nach hinten angewinkelten Beinen mit den Füßen schon im Gras, kommt man schwieriger zum Stehen oder Auslaufen auf die Beine.
Hallo gutstarter,
vielleicht sagt Dir mein Beitrag in #1 mehr zu, siehe:
Ein guter Wettkampfpilot ist nicht automatisch ein guter Lander, muss er auch nicht sein.
Man hat nur diesen Eindruck, weil in den Medien nur gute Starts dieser Könner zu sehen sind bzw. gezeigt werden.
Außerdem hat man nach Stunden Wettkampfflug weniger Konzentration und Kraft für die Landung.
Hallo Thomas,
einen Heber beim Ausgleiten hat man bei einer Böe von vorne, die einen aber auch abbremst. Dann führen 0,5 m mehr Höhe bei Gleitzahl 10 nicht zu 5 m mehr, sondern es sind < 5 m.
Kann mir kaum vorstellen, dass Prüfer, wenn die Landung sonst ok ist, so pingelig sind.
Zu Theorie und Praxis:
Die Theorie ist für mich ein gutes Mittel zum Zweck, meist besser als ein Ausprobieren und/oder Messen.
Da es von Piloten und auch Lehrern unterschiedliche Aussagen und Auffassungen zur Geometrie und zu den Kräften beim Ausgleiten und zu Signalen zum Ausstoßen gibt, wollte ich per Physik ermitteln, welche Geometrien auftreten, welche Kräfte wann wirken.
Ist ein Drachen zwischen bestem Gleiten und geringstem Sinken getrimmt, so will er bei Überfahrt die Nase hoch nehmen, also ist im Endanflug bis zum Abfangen zu ziehen. Mit und nach dem Abfangen sinkt seine Geschwindigkeit unter den Trimm, und er will die Nase runter nehmen. Beim Ausgleiten muss man also beginnen, zu drücken. Einerseits umso mehr, wegen des Momentbeiwerts cM, je mehr ich den Anstellwinkel erhöhe, um die Höhe zu halten, aber auch weniger, wegen des Moments aus cM und v2, weil die Geschwindigkeit v immer mehr abnimmt.
Insgesamt nimmt das kopflastige Moment so zu, aber zum Ausstoßen hin immer weniger (degressiv), so dass es als Signal zum Ausstoßen nicht geeignet ist.
Besser erscheint da die Anströmgeschwindigkeit, die gleichförmig (linear) beim Ausgleiten bis zur vmin abnimmt. Ohne v-Anzeige nehme ich aber eher den Staudruck der Luftgeschwindigkeit wahr, der zum Ausstoßen hin immer weniger abnimmt (degressiv), so dass der Verlauf von v auch kein gutes Signal zum Ausstoßen gibt.
Der Anstellwinkel dagegen muss bis zum Ausstoßen nicht nur linear, sondern immer stärker zunehmend (progressiv) erhöht werden. Er zeigt somit das bevorstehende Ausstoßen deutlich an. Dazu muss man allerdings ein Gefühl für die Geometrie (Körperhaltung ...) des Anstellwinkels entwickelt haben.
Kann man die Höhe trotz Erhöhung des Anstellwinkels nicht mehr halten, ist dies das allerletzte Anzeichen, auszustoßen. Damit einher geht je nach Gerät manchmal schon ein 'weich' werden des Flügels, also ein nachlassender Bügeldruck, wenn nämlich die Strömung auch an den Außenflügeln abreißt.
Dass ein Umsetzen theoretischer Kenntnisse in die Praxis auch der Übung bedarf, ist selbstverständlich.
Gruß, BernhardKommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Zu ergänzen wäre noch, dass der Trimm ja auch durch die VG- bzw. Klappenstellung beeinflusst wird. Mehr (weniger) VG bzw. weniger (mehr) Klappe erhöht (verringert) die Trimmgeschwindigkeit (kein Nickmoment).
Bei Überfahrt v > vtrim kann es sein, dass man auch nach dem Abfangen zu Beginn des Ausgleitens diese erst noch wegziehen muss, damit man nicht hochsteigt. Aber ab vtrim je nach VG und Klappe bis zum Abbremsen auf vmin muss man immer drücken, um die Höhe zu halten.
Dann hatte mich noch interessiert, wie weit der Pilot durch das Nickmoment nach hinten gedrückt wird bzw. wie weit er durch den bremsenden Flügel nach vorne ausgelenkt wird.
Ergebnis: In Summe praktisch nur bis ca. 3 Grad nach vorne.
Daher ist das Aufgerichtetsein beim Ausgleiten fast genauso wie im Gurtzeuggestell, so dass das Aufrichtverhalten eines Gurtzeugs schon beim Test im Gestell gut beurteilt werden kann.
Gruß, BernhardKommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Hallo Bernhard,
das nenne ich mal einen klasse geschriebenen und schön zusammengefassten Beitrag -
Vielen Dank dafür!
Gruss, alles Gute fürs neue Jahr & happy landings
MikSeewings Crossover 15 I Skyline Contest ZV I Flytec 3030 ProfessionalKommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Wer sich Landetechnisch verbessern möchte, dem kann ich wärmstens ein Besuch der Flugschule " Big - Sur in San Michele am Gardasee empfehlen. Chef der FS. Ist Ignacio Bernadi. Ein richtig guter Fluglehrer und Kunstflieger !
Sein Übungshang grenzt direkt an den etamässigen Landeplatz des Fluggebietes.
D.H. Es sind viele Starts und Landungen, ohne Ortswechsel möglich...
Wer möchte, dem bringt Ignacio bei, wie man auf einem Fussballplatz sicher landet.
Allerdings sollte man Englisch oder Italienisch sprechen können..
Je besser/ schöner man landen kann ( auch bei schwierigen Bedingungen ) desto mehr Freude hat man am HG Fliegen...
SFZuletzt geändert von gutstarter; 07.01.2019, 09:13.Kommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Dass ein Umsetzen theoretischer Kenntnisse in die Praxis auch der Übung bedarf, ist selbstverständlich.....
Gruß, Bernhard
Ja Bernhard, da hast du natürlich recht,
aber eines ist auch klar, kein Mensch kann, im doch recht angespannten Landeanflug, besonders im Endanflug, sich auf mehr als 2 Dinge konzentrieren!
Wenn dem, etwas unsicheren Lander, zu viele ( gut gemeinte ) Ratschläge / Empfehlungen durch den Kopf gehen, bringt dieser dann meist gar nichts mehr auf die Reihe...
Bei allen Ausführungen zum " schöner Landen" hier, habe ich noch nichts über den Aspekt " Übergewicht " gelesen. Gemeint ist natürlich das persönliche Übergewicht und nicht das des Drachen...:-) Besonders bei der Mitlauf - Landetechnik sind bei 20 kg Übergewicht und mehr, harte Einschläge mit der Drachennase im Gelände kaum zu vermeiden...zum Glück, können die Schrauben und Bohrungen am HG - welche den Rückstoss zu spüren bekommen - nicht schreien...:-((
SFZuletzt geändert von gutstarter; 09.01.2019, 20:04.Kommentar
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AW: Schöner landen mit dem Drachen
Hi Gutstarter,
ohne genaue Daten von dir und deinem Hängegleiter können nur pauschale Ratschläge gegeben werden und die scheinen zu keiner positiven Verbesserung deiner Landetechnik zu führen.
Es ist ein Rumrätseln.
Also entweder alle Daten auf den Tisch legen oder einen Kurs beim Drachendoktor buchen.
Ambulant gehts auch per Telefon
TomasKommentar
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