Türkei Flug und Kulturtrip
Vom 20 September bis 3 Oktober 2010 findet der erste „XC-Turkey Paragliding Cup and Cultural Tour“ statt. Der Event richtig sich an ambitionierte Streckenflieger aber auch an „normale“ Piloten die dort fliegen möchten, aber ohne Wettkampfstress. Wir, im Durchschnitt 20 Piloten aus Europa und der Türkei, durften an einer gesponserten Testwoche im Juni schon mal die Fluggebiete befliegen. Hier ein kurzer Bericht. Leider kam unser Flieger erst abends in Antalya an und wir wurden noch 400 km bis Karaman, zu unserem ersten Flugberg mit dem Bus gefahren. (Nächstes Mal sollte man einen Tag früher anreisen). Nach einer kurzen Kirchenbesichtigung und einer offiziellen Ansprache des Bürgermeisters und des Touristikministers fuhren wir auf den Karadag, ein ca. 2300m hoher Berg der aus der Rund 1000 m hohen Ebene herausragt. Für viel Geld wurden hier extra Startplätze nach Nord und Süd hergerichtet, das Tourismusministerium erhofft sich in Zukunft viele Piloten als Gäste begrüßen zu dürfen. Wenn der Wind nicht zu stark bläst, kann man durch die beiden Startplätze fast immer fliegen. Wir starteten am ersten Tag erst gegen 13.00 Uhr und flogen mit moderatem Südwestwind nach Osten. Nach dem Start fliegt man erst mal nur noch im thermisch aktiven Flachland. Das Agrarland ist überall bevölkert und es gibt viele Straßen in allen Himmelsrichtungen (Das ist für mich mental wichtig um nicht irgendwo extrem weit weg ohne Straße außen landen zu müssen). Es wurden gleich am ersten Tag 10 Flüge zwischen 100 und 150 km registriert. Am zweiten Tag zögerten wir am Start zu lange, weil der Wind doch recht stark war und als die Thermik dazu kam, war es zu spät. Am dritten Tag, schlauer durch den vorherigen Tag, starteten wir zügig und es ging gleich zuverlässig hoch. Wer zu lange wartete konnte aufgrund der starken Thermik wieder nicht starten. Es war ein fantastischer Tag, Flachlandthermik vom Feinsten, groß, zuverlässig durchziehend, aber durch immer stärker werdenden Wind mental anspruchsvoll. Ich konnte mit 242 km in ca. 5 Stunden einen neuen türkischen Rekord aufstellen (bin leider bereits um 16,00 Uhr abgesoffen). Habe dann zwei Stunden später erfahren, dass Patrick auf einer etwas weiter nördlichen Route sogar 262km eingeloggt hat. Da war mein Rekord schon wieder weg . Heute wären weit über 300 wenn nicht 400km drin gewesen, wenn mehr Piloten es versucht hätten. Um die Rückholung brauchten wir uns keine Sorgen zu machen, Murat holt uns überall ab versprach er. Wir hatten einen Brief in der Hand den wir dem nächsten Türken zeigen sollten. Dieser telefonierte dann mit Murat und so wusste er wo wir gelandet sind. Sogar die ärmliche lebenden Nomaden haben alle ein Telefon. Patrick und ich fuhren allerdings mit dem Bus dem Rückholer entgegen. Für 100km Busfahrt muss man mit 5 bis 10 Euro rechnen. Einige Lira sollte man immer dabei haben.
Unser zweites Fluggebiet war Beysehir mit dem großen See davor. Ein fantastisches Panorama, leider wurde das Wetter für drei Tage schlecht und wir konnten nur wenig fliegen. Am Ende der Reise flogen wir etwas westlich von Antalya am Olympos Mountain direkt am Meer, vergleichbar mit dem Babadag, (nur) ca. 1000m hoch, mit längerer Anreise und einfacherer Infrastruktur. Das Wasser glasklar und warm, ein herrlicher Abschluss. Der gewaltige Flug vom 2365m hohen Tahtali zwischen Kemer und Antalya der mit einer Bergbahn erschlossen wurde, musste leider wegen aufliegender Basis ausfallen.
Zusammenfassend muss man sagen: Der Karadag, das Hauptwettkampfgebiet in der Tour Ende September, ist ein absolut hervorragendes Flachlandstreckenfluggebiet, leider habe ich da keine Zeit. Wir waren uns einig, dass man hier nächstes Jahr mal ein Streckenfluglager durchführen sollte. Wer Lust hat kann sich bei mir melden. Info@thermikwolke.de , ich halte dann alle Interessenten auf dem Laufenden. Murat wird alles organisieren. Es bietet in meinen Augen deutlich größeres Potential als das bekannte Piedrahita in Spanien. Das ca. 500m hohe Fluggebiet bei Beysehir ist landschaftlich top und bietet auch gute Streckenflugmöglichkeiten. Die Fluggebiete am Meer sind schön, aber zum Streckenfliegen eher ungeeignet. Die Unterkünfte sind leider eher sehr einfach, das beste Hotel in der Großstadt Karaman hat gerade mal 2 Sterne. Das Frühstück besteht meistens aus Brot, Schafskäse, gekochtem Ei, Gurken, Tomaten, Oliven und Marmelade oder Honig, nur im Wasserfallrestaurant bei Antalya konnte uns das Frühstück voll überzeugen. Dazu gibt es meistens den türkischen Schwarztee Cay mit viel Zucker. Die Kombination mit dem „Cultural Tour“ ist für alle Piloten, die eben nicht nur fliegen wollen sehr Interessant, wir besichtigten mehrere Kirchen und Kulturell wertvolle bauten von vor 3000 Jahren. Ein Highlight für viele war der Besuch des türkischen Haman (Dampfbad) mit Massage und Peeling (10 €). Die Türken sind extrem freundlich und hilfsbereit, leider klappt es mit der sprachlichen Kommunikation nur selten. Aber auch mit Händen und Füßen kamen wir weiter. Ständig wurden wir zum Tee eingeladen.
Für 600,- Euro ist den 2 Wochen alles enthalten, Unterkunft, Transporte, Rückholung, Essen, türkische Telefon-Karte. Wir wünschen Murat viel Erfolg im September, es wird sicher ein interessanter Bewerb und auch für die Freiflieger ein lohnender Aufenthalt.
Die Organisation war insgesamt sehr gut, mit der Rückholung hat es nach kleinen Anlaufschwierigkeiten prima funktioniert. Die Unterkünfte könnten etwas besser sein. Da wollte sich Murat aber drum kümmern. Weitere Infos unter www.xcturkey.com auch auf Deutsch!
Beiliegend einige Bilder
Beste Grüße
Burki
Vom 20 September bis 3 Oktober 2010 findet der erste „XC-Turkey Paragliding Cup and Cultural Tour“ statt. Der Event richtig sich an ambitionierte Streckenflieger aber auch an „normale“ Piloten die dort fliegen möchten, aber ohne Wettkampfstress. Wir, im Durchschnitt 20 Piloten aus Europa und der Türkei, durften an einer gesponserten Testwoche im Juni schon mal die Fluggebiete befliegen. Hier ein kurzer Bericht. Leider kam unser Flieger erst abends in Antalya an und wir wurden noch 400 km bis Karaman, zu unserem ersten Flugberg mit dem Bus gefahren. (Nächstes Mal sollte man einen Tag früher anreisen). Nach einer kurzen Kirchenbesichtigung und einer offiziellen Ansprache des Bürgermeisters und des Touristikministers fuhren wir auf den Karadag, ein ca. 2300m hoher Berg der aus der Rund 1000 m hohen Ebene herausragt. Für viel Geld wurden hier extra Startplätze nach Nord und Süd hergerichtet, das Tourismusministerium erhofft sich in Zukunft viele Piloten als Gäste begrüßen zu dürfen. Wenn der Wind nicht zu stark bläst, kann man durch die beiden Startplätze fast immer fliegen. Wir starteten am ersten Tag erst gegen 13.00 Uhr und flogen mit moderatem Südwestwind nach Osten. Nach dem Start fliegt man erst mal nur noch im thermisch aktiven Flachland. Das Agrarland ist überall bevölkert und es gibt viele Straßen in allen Himmelsrichtungen (Das ist für mich mental wichtig um nicht irgendwo extrem weit weg ohne Straße außen landen zu müssen). Es wurden gleich am ersten Tag 10 Flüge zwischen 100 und 150 km registriert. Am zweiten Tag zögerten wir am Start zu lange, weil der Wind doch recht stark war und als die Thermik dazu kam, war es zu spät. Am dritten Tag, schlauer durch den vorherigen Tag, starteten wir zügig und es ging gleich zuverlässig hoch. Wer zu lange wartete konnte aufgrund der starken Thermik wieder nicht starten. Es war ein fantastischer Tag, Flachlandthermik vom Feinsten, groß, zuverlässig durchziehend, aber durch immer stärker werdenden Wind mental anspruchsvoll. Ich konnte mit 242 km in ca. 5 Stunden einen neuen türkischen Rekord aufstellen (bin leider bereits um 16,00 Uhr abgesoffen). Habe dann zwei Stunden später erfahren, dass Patrick auf einer etwas weiter nördlichen Route sogar 262km eingeloggt hat. Da war mein Rekord schon wieder weg . Heute wären weit über 300 wenn nicht 400km drin gewesen, wenn mehr Piloten es versucht hätten. Um die Rückholung brauchten wir uns keine Sorgen zu machen, Murat holt uns überall ab versprach er. Wir hatten einen Brief in der Hand den wir dem nächsten Türken zeigen sollten. Dieser telefonierte dann mit Murat und so wusste er wo wir gelandet sind. Sogar die ärmliche lebenden Nomaden haben alle ein Telefon. Patrick und ich fuhren allerdings mit dem Bus dem Rückholer entgegen. Für 100km Busfahrt muss man mit 5 bis 10 Euro rechnen. Einige Lira sollte man immer dabei haben.
Unser zweites Fluggebiet war Beysehir mit dem großen See davor. Ein fantastisches Panorama, leider wurde das Wetter für drei Tage schlecht und wir konnten nur wenig fliegen. Am Ende der Reise flogen wir etwas westlich von Antalya am Olympos Mountain direkt am Meer, vergleichbar mit dem Babadag, (nur) ca. 1000m hoch, mit längerer Anreise und einfacherer Infrastruktur. Das Wasser glasklar und warm, ein herrlicher Abschluss. Der gewaltige Flug vom 2365m hohen Tahtali zwischen Kemer und Antalya der mit einer Bergbahn erschlossen wurde, musste leider wegen aufliegender Basis ausfallen.
Zusammenfassend muss man sagen: Der Karadag, das Hauptwettkampfgebiet in der Tour Ende September, ist ein absolut hervorragendes Flachlandstreckenfluggebiet, leider habe ich da keine Zeit. Wir waren uns einig, dass man hier nächstes Jahr mal ein Streckenfluglager durchführen sollte. Wer Lust hat kann sich bei mir melden. Info@thermikwolke.de , ich halte dann alle Interessenten auf dem Laufenden. Murat wird alles organisieren. Es bietet in meinen Augen deutlich größeres Potential als das bekannte Piedrahita in Spanien. Das ca. 500m hohe Fluggebiet bei Beysehir ist landschaftlich top und bietet auch gute Streckenflugmöglichkeiten. Die Fluggebiete am Meer sind schön, aber zum Streckenfliegen eher ungeeignet. Die Unterkünfte sind leider eher sehr einfach, das beste Hotel in der Großstadt Karaman hat gerade mal 2 Sterne. Das Frühstück besteht meistens aus Brot, Schafskäse, gekochtem Ei, Gurken, Tomaten, Oliven und Marmelade oder Honig, nur im Wasserfallrestaurant bei Antalya konnte uns das Frühstück voll überzeugen. Dazu gibt es meistens den türkischen Schwarztee Cay mit viel Zucker. Die Kombination mit dem „Cultural Tour“ ist für alle Piloten, die eben nicht nur fliegen wollen sehr Interessant, wir besichtigten mehrere Kirchen und Kulturell wertvolle bauten von vor 3000 Jahren. Ein Highlight für viele war der Besuch des türkischen Haman (Dampfbad) mit Massage und Peeling (10 €). Die Türken sind extrem freundlich und hilfsbereit, leider klappt es mit der sprachlichen Kommunikation nur selten. Aber auch mit Händen und Füßen kamen wir weiter. Ständig wurden wir zum Tee eingeladen.
Für 600,- Euro ist den 2 Wochen alles enthalten, Unterkunft, Transporte, Rückholung, Essen, türkische Telefon-Karte. Wir wünschen Murat viel Erfolg im September, es wird sicher ein interessanter Bewerb und auch für die Freiflieger ein lohnender Aufenthalt.
Die Organisation war insgesamt sehr gut, mit der Rückholung hat es nach kleinen Anlaufschwierigkeiten prima funktioniert. Die Unterkünfte könnten etwas besser sein. Da wollte sich Murat aber drum kümmern. Weitere Infos unter www.xcturkey.com auch auf Deutsch!
Beiliegend einige Bilder
Beste Grüße
Burki
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