Hallo,
ich hatte das Thema im EM Krushevo Thread angeschnitten, wollte diesen aber nicht weiter zerfleddern. Weil ich selbst den einen oder anderen kleinen Wettbewerb mitfliegen will, interessiert mich das Risikomanagement im Wettbewerb generell.
Mir ist klar, dass im Wettbewerb für den Erfolg (kleinere) kalkulierbare Risiken in Kauf genommen werden (müssen), die man sonst lieber vermeidet. Im Beispiel des Videos von Phillipe Broers aus dem EM-Thread eine Rückenwindlandung (nicht dramatisch, aber wenn Philippe die Chance gehabt hätte, wäre er sicher auch lieber gegen den Wind gelandet). Oder ein suboptimaler Startplatz, an dem man aber unbehindert von anderen raus kommt. Oder ein bisschen mehr Gas als man sich sonst in bewegter Luft traut. Wenn es erkennbare Risiken sind, kann man für sich abzuwägen und sie ggf. bewusst eingehen. Oder man lässt es eben. Ich denke das ist o.k.
Speziell für einen Wettbewerbseinsteiger sehe ich aber als größtes Problem, dass er in der Wettbewerbssituation Risiken nicht erkennt, für ihn und seinen Könnensstand objektiv (zu) groß sind, sei es aus Mangel an Erfahrung und/oder im Überschwang des Wettkampfes. Wie JN in einem anderen Thread sinngemäß geschrieben hat, ein Lee bleibt ein Lee auch wenn 100 Piloten gemeinsam hineinheizen. Nur dass bei Wettbewerben viele Leute mitfliegen, die es können. Die, die es nicht können, haben dann aber ein dickes Problem. Dies gilt teilweise ja auch für das Streckenfliegen.
Für mich persönlich stellt sich die Frage, wie stelle ich sicher, dass ich trotz der Herausforderung, den Task gut zu fliegen, mein individuelles Risikomanagement nicht vernachlässige und nichts übersehe. Z.B. bei meinem bisher einzigen Wettbewerb letztes Jahr auf der Paragliding Challenge in Greifenburg wurde ein Task wegen Überentwicklung gestoppt, nicht all zu lange nachdem ich im Ziel war. Ich hatte dies während meines Flugs selbst nicht wahrgenommen, obwohl es vom Boden eindeutig erkennbar war und dazu auch noch über den Lienzer Dolomiten Gewitterwolken standen. Nun hat die Paragliding Challenge dank der Betreuung durch Ferdi und Marc optimal sichere Rahmenbedingungen geboten und hat gewissermaßen im "Goldfischglas" stattgefunden. Aber eigentlich habe ich für mich den Anspruch, kritische Wettersituationen immer selbst zu erkennen, was dort wegen der Konzentration auf die Wettkampfaspekte nicht funktioniert hat.
Ich würde von erfahreneren Wettbewerbsfliegern gerne wissen, wie sie das managen, oder in ihrer Anfangszeit gemanaged haben? Geht alles über Erfahrung? Oder Talent?
Würde eine "virtuelle Checkliste", die im Kopf periodisch abgeprüft wird, Sinn machen? À la
Ich könnte auch die Antwort akzeptieren: "Wenn du das noch nicht voll im Griff hast, lass es sein".
Wäre nett, wenn ihr eure Erfahrungen und Meinungen mit mir teilt.
LG, Michael
ich hatte das Thema im EM Krushevo Thread angeschnitten, wollte diesen aber nicht weiter zerfleddern. Weil ich selbst den einen oder anderen kleinen Wettbewerb mitfliegen will, interessiert mich das Risikomanagement im Wettbewerb generell.
Mir ist klar, dass im Wettbewerb für den Erfolg (kleinere) kalkulierbare Risiken in Kauf genommen werden (müssen), die man sonst lieber vermeidet. Im Beispiel des Videos von Phillipe Broers aus dem EM-Thread eine Rückenwindlandung (nicht dramatisch, aber wenn Philippe die Chance gehabt hätte, wäre er sicher auch lieber gegen den Wind gelandet). Oder ein suboptimaler Startplatz, an dem man aber unbehindert von anderen raus kommt. Oder ein bisschen mehr Gas als man sich sonst in bewegter Luft traut. Wenn es erkennbare Risiken sind, kann man für sich abzuwägen und sie ggf. bewusst eingehen. Oder man lässt es eben. Ich denke das ist o.k.
Speziell für einen Wettbewerbseinsteiger sehe ich aber als größtes Problem, dass er in der Wettbewerbssituation Risiken nicht erkennt, für ihn und seinen Könnensstand objektiv (zu) groß sind, sei es aus Mangel an Erfahrung und/oder im Überschwang des Wettkampfes. Wie JN in einem anderen Thread sinngemäß geschrieben hat, ein Lee bleibt ein Lee auch wenn 100 Piloten gemeinsam hineinheizen. Nur dass bei Wettbewerben viele Leute mitfliegen, die es können. Die, die es nicht können, haben dann aber ein dickes Problem. Dies gilt teilweise ja auch für das Streckenfliegen.
Für mich persönlich stellt sich die Frage, wie stelle ich sicher, dass ich trotz der Herausforderung, den Task gut zu fliegen, mein individuelles Risikomanagement nicht vernachlässige und nichts übersehe. Z.B. bei meinem bisher einzigen Wettbewerb letztes Jahr auf der Paragliding Challenge in Greifenburg wurde ein Task wegen Überentwicklung gestoppt, nicht all zu lange nachdem ich im Ziel war. Ich hatte dies während meines Flugs selbst nicht wahrgenommen, obwohl es vom Boden eindeutig erkennbar war und dazu auch noch über den Lienzer Dolomiten Gewitterwolken standen. Nun hat die Paragliding Challenge dank der Betreuung durch Ferdi und Marc optimal sichere Rahmenbedingungen geboten und hat gewissermaßen im "Goldfischglas" stattgefunden. Aber eigentlich habe ich für mich den Anspruch, kritische Wettersituationen immer selbst zu erkennen, was dort wegen der Konzentration auf die Wettkampfaspekte nicht funktioniert hat.
Ich würde von erfahreneren Wettbewerbsfliegern gerne wissen, wie sie das managen, oder in ihrer Anfangszeit gemanaged haben? Geht alles über Erfahrung? Oder Talent?
Würde eine "virtuelle Checkliste", die im Kopf periodisch abgeprüft wird, Sinn machen? À la
- Aktuelle Windrichtung und Stärke noch so, wie zuletzt im Kopf abgespeichert?
- Potentielle Leefallen im Flugweg?
- Wetterentwicklung nicht nur in Flugrichtung?
- Notlandeplatz in Reichweite?
- Genug getrunken und gegessen?
- Noch frisch genug, um das Rodeo im nächsten Bart anzugehen?
- ...
Ich könnte auch die Antwort akzeptieren: "Wenn du das noch nicht voll im Griff hast, lass es sein".
Wäre nett, wenn ihr eure Erfahrungen und Meinungen mit mir teilt.
LG, Michael
Kommentar