Nördlich des Neunerköpfles. Was brodelt da in welcher Richtung? Karte.

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  • Willi Wombat
    Registrierter Benutzer
    • 22.01.2010
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    Nördlich des Neunerköpfles. Was brodelt da in welcher Richtung? Karte.

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Name: Neunerköpfle.jpg
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ID: 830367
    Auf der Karte sieht man meinen Versuch am Nachmittag bei östlichem Talwind im Tannheimer Tal zum Breitenberg vor zu fliegen.
    Während ein Kollege aus 200m über dem Breitenberg anscheinend problemlos westlich des Aggensteins zum Füssener Jöchle vor flog, habe ich mehr als 1100m beim Versuch verbraten um das Breitenberg Lee rum zu kommen.
    Glücklicherweise ging das Aufsoaren am Schönkahler wider Erwarten gut.
    Nicht umsonst ist in der Gegend nicht oft ein Gleitschirm anzutreffen, aber trotzdem würden mich Erfahrungen und Einschätzungen für diese Gegend sehr interessieren.

    Ich habe den Talwind nach meinem Verständnis und Erfahrung eingezeichnet:
    Grau: Indifferent
    Grün: Aufwind
    Rosa: Lee
    Die grünen Bereiche 4 und 7 sind bekannte Steigzonen, teils aus Konvergenz.

    Konkrete Fragen:
    Ist 1 + 2 normalerweise fliegbar?

    Wie ist die Situation bei 3 und 5 einzuschätzen?
    5 geht wohl eher, aber richtung Füssener Jöchle wird das Gelände verdammt flach und hoch.

    Was passiert bei 6? Ich bin da schon 2x durch, aber hatte nie das Gefühl zu verstehen was da abgeht.
    Immerhin kommt der Talwind normalerweise in Vils aus Ost, in Grän aus Nord und in Haldensee aus West.
    Zuletzt geändert von Willi Wombat; 03.07.2018, 07:47.
  • Gailtaler
    Registrierter Benutzer
    • 10.08.2015
    • 741

    #2
    AW: Nördlich des Neunerköpfles. Was brodelt da in welcher Richtung? Karte.

    Von wann ist denn der Flug (Datum)?

    Gruß.

    Kommentar

    • Willi Wombat
      Registrierter Benutzer
      • 22.01.2010
      • 2735

      #3
      AW: Nördlich des Neunerköpfles. Was brodelt da in welcher Richtung? Karte.


      Wobei das nichts zur Sache tut.
      Es geht mir um typische Situationen.
      Zuletzt geändert von Willi Wombat; 02.07.2018, 22:04.

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      • soundglider
        Registrierter Benutzer
        • 03.03.2009
        • 1387
        • Sebastian Barthmes

        #4
        AW: Nördlich des Neunerköpfles. Was brodelt da in welcher Richtung? Karte.

        Der Track von 1 nach 2 schaut im 3D ganz schön komisch aus... als hättest du da einen Klapper nach dem anderen gehabt Irgendwas stimmt da mit deinem Vario nicht...

        Ich war noch nie in der Gegend aber kann mich trotzdem mal an einer Analyse versuchen, weil es ja doch immer die selben Muster gibt...

        2 ist ein klarer Prallhang, hier wird die Warmluft aus dem Tal wahrscheinlich immer ganz gut auf der Nordseite hochgeschoben sobald der bayrische Wind an ist.

        1 ist etwas unsicher. Wenn die Nordhügel ordentlich überspült sind, ist die Ablöselinie sehr weit unten, bzw. schon quasi im Tal und wabert dann die anschließenden Hänge etwas undefiniert hoch. Je nach Talwindstärke kann das mehr oder weniger nah an dem O-W Hügelgrat sein. Sobald du dieses Gewaber gefunden hast, kannst du aber versuchen, dich diese "Waberlinie" entlangzuhangeln und den Anschluss auf die Luvseite vom Breitenberg zu finden. Das ist zwar nicht unbedingt zeiteffizient aber ging bei mir schon oft in ähnlichen Situationen mit Geduld und Sensibilität.

        3 oder 5 würde ich von Westen aus nur ab 14:00 Uhr anfliegen wenns nicht anders geht max. bis Mai oder wenn die Basis niedriger ist als 2300m oder es inneralpin eher stabil ist. 5 bietet da wie du sagst mehr Chancen, aber wenn die Konvergenz tatsächlich bei 7 steht, würde ich darauf auch nicht all zu viel bauen, das spricht nämlich eher gegen eine saubere Umströmung des Breitenbergs. Definitiv eine individuelle Entscheidung je nach Tagesbedingungen.

        Bei 6 würde ich in der Mittagszeit aufgrund Ausrichtung und Anströmung eher schwache Thermik erwarten. Da würde ich versuchen, in dieser schwachen Thermik schnellstmöglich den Einstieg in die Leethermik südlich von 6 zu erreichen. Das Lee dort sollte nach meiner theoretischen Überlegung wenn überhaupt eher schwach ausgeprägt sein und von starker Thermik verdrängt werden.


        Aber wie gesagt ist das alles eine Betrachtung die nur auf meiner allgemeinen Erfahrung basiert. Vielleicht verbessert mich ja ein Local...
        https://vimeo.com/soundglider
        πάντα ῥεῖ

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        • Willi Wombat
          Registrierter Benutzer
          • 22.01.2010
          • 2735

          #5
          AW: Nördlich des Neunerköpfles. Was brodelt da in welcher Richtung? Karte.

          Keine Klapper. GPS Problem.

          2 ist ein klarer Prallhang, hier wird die Warmluft aus dem Tal wahrscheinlich immer ganz gut auf der Nordseite hochgeschoben
          Dagegen spricht, dass ich da noch nie jemand soaren sehen habe. Bei normalem West Talwind geht das evtl. auch gar nicht.
          Der Einstein ist nicht umsonst nachmittags meist sauturbulent, wenn er denn überhaupt geht.

          3 oder 5 würde ich .. nur .. anfliegen..wenn die Basis niedriger ist als 2300m
          Interessant. Was ist hier der Einfluss der Basishöhe?
          Die Erfahrung lehrt, dass es bei 5 immer wieder mal geht.

          Bei 6 würde ich in der Mittagszeit .. versuchen, in dieser schwachen Thermik schnellstmöglich den Einstieg in die Leethermik südlich von 6 zu erreichen
          Da hier vielleicht Leute mitlesen, die das einfach mal ausprobieren, möchte ich den Finger heben.
          Mittags ist die Stelle kein Problem, aber da ist man wo ganz anders.
          Ab dem Nachmittag ist die Südseite der Schlicke meines Wissens kein Ort wo man sein will.
          An der Nordost Seite kann man super aufsoaren und wenn es ordentliche Thermik gibt, fliegt man viel besser weiter nördlich über Vilser Kegel und Brentenjoch.

          Hier bin ich abends mal unter Grat durchgekommen, als nicht mehr viel ging und knapp nach Tannheim geschwappt.
          Da war der Nordwind aber ungewöhnlich schwach:

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2018-07-03 09_03_46-www.dhv-xc.de - LEONARDO.jpg
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Größe: 272,5 KB
ID: 823340

          Wie aber sieht die Sache bei normalem Talwind aus?

          Die ganze Ecke ist in meinen Augen sehr kompliziert zu verstehen.
          Durch diverse Täler und Flachstellen strömt die Luft von Nord ins Tannheimer Tal und die Windrichtung in den O-W Tälern flipt manchmal alle paar Km zwischen O und W
          Mit allgemeinen Überlegungen kommt man da nicht allzuweit, denn der Teufel steckt im Detail.

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          • soundglider
            Registrierter Benutzer
            • 03.03.2009
            • 1387
            • Sebastian Barthmes

            #6
            AW: Nördlich des Neunerköpfles. Was brodelt da in welcher Richtung? Karte.

            Zitat von Willi Wombat
            Interessant. Was ist hier der Einfluss der Basishöhe?
            Es lässt sich nicht immer pauschalisieren, aber bei höherer Basis ist die thermische Grenzschicht dicker und damit auch die angehobene Gesamtluftmasse größer. Meiner Erfahrung sind die Talwinde dann nicht unbedingt stärker, aber vertikal höher ausgedehnt. Ab 2300 und inneralpin schneearmer Lage würde ich langsam damit rechnen, dass die ca. 1800m hohen O-W-Grate vom bayrischen Wind so stark überspült werden, dass 3 bzw 5 nicht mehr im Schutz der Berg-Umströmung sind, sondern im Abwindbereich des Lees sein können.
            https://vimeo.com/soundglider
            πάντα ῥεῖ

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            • Willi Wombat
              Registrierter Benutzer
              • 22.01.2010
              • 2735

              #7
              AW: Nördlich des Neunerköpfles. Was brodelt da in welcher Richtung? Karte.

              Zitat von soundglider
              bei höherer Basis ist die thermische Grenzschicht dicker
              Das ist nicht zwingend oder?
              Es lässt sich doch bei feuchter Luft eine recht dicke Grenzschicht mit tiefer Basis, oder bei Blauthermik eine Basishöhe die mit der Grenzschichtdicke zusammenfällt.

              Kann man eine Grenzschichtdicke benennen, die eine bestimmte Talwindhöhe fördert?

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