Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Steffen
    Registrierter Benutzer
    • 28.06.2002
    • 666

    #16
    AW: Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

    Zitat von Willi Wombat
    Sowohl beim Protektor als auch beim Helm ist die kinetische Energie beim Aufprall des geschützten Körperteils anfangs groß und am Ende Null.

    Wenn diese Energie nicht durch eine geeignete Dämpfung z.B. in Wärme umgesetzt wird (vulgo "verzehrt"), dann springt das Körperteil anschließend mit der selben Beschleunigung wieder hoch, was nicht gewünscht ist.
    Nö! Denn wenn Du ohne Helm oder Protektor auf Sandboden knallst, dann springt da nix hoch! Dummerweise ist der Bremsweg so kurz, dass Dein Gehirn oder der Schädelknochen das eben nicht mitmacht.

    Ist doch genau wie beim Auto: Früher sind die an die Wand geknallt und die Karosserie hat sich beim Umsetzen der kin. Energie in Wärme leider nur 5cm verformt. Heute wird die gleiche Wärmemenge erzeugt, nur verformt sich die Karosserie dabei um einen halben Meter. Der Bremsweg wurde als bei gleicher kin. Energie verzehnfacht und damit (und nur damit!) die schädliche Wirkung auf den Körper verkleinert!


    Zitat von FliegenWilli
    Oder das Körperteil nimmt diese Energie selbst auf und zerbricht daran..
    Das Körperteil nimmt die Energie immer auf. Es ist einzig und alleine entscheidend über welchen Zeitraum = Bremsweg das passiert!

    Kommentar

    • Willi Wombat
      Registrierter Benutzer
      • 22.01.2010
      • 2687

      #17
      AW: Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

      Du mischst hier zwei Sachen durcheinander.

      Der Bremsweg, der die Beschleunigung und damit die Kraft auf z.B. den Kopf bedingt und die Dämpfung, die bei diesem Verzögerungsvorgang wirksam ist.

      Für den ersten Teil des Aufpralls ist tatsächlich nur interessant, auf welchem möglichst langem Bremsweg z.B. der Kopf abgebremst wird. (dicker Schaum, weicher Sand !)
      Damit lässt sich leicht die Kraft auf den Kopf ausrechnen.
      Der Bremsweg wird durch die Verformungen von Kopf und gesamter Umgebung bestimmt.
      In diesem Bereich würde eine Stahlfeder gute Dienste leisten.

      Nachdem alles erstmal zur Ruhe gekommen ist (kinetische Energie =0) kommt die Dämpfung ins Spiel.
      Wenn jetzt nämlich die kinetische Energie nicht in Wärme oder Materialcrash umgesetzt wurde, sondern in Form einer gespannten Feder noch potentiell vorliegt, dann springt alles in die Gegenrichtung wie ein Gummiball zurück.
      Eine Stahlfeder wäre jetzt also denkbar schlecht. Ein zerstörbarer Schaum oder auch rundkörniger Sand dagegen sehr gut. (Kiesboden in Kletterhallen, Sand beim Weitsprung)
      Nicht der Kopf soll die Energie umsetzen sondern möglichst die Umgebung.

      Leicht zu verstehen ist es beim Auto.
      Ein Stoßdämpfer besteht immer aus dem Dämpfer und aus der Feder. Meistens baulich sauber getrennt.
      Die Feder sorgt für die Rückstellung und hilft ein bisschen beim Gegehalten wenn das Schlagloch kommt.
      Der Dämpfer bremst hauptsächlich schnelle Bewegungen und setzt möglichst jede Bewegungsenergie in Wärme um.
      Ohne Feder sinkt das Rad nur ein Mal gedämpft bis in die Knie und bleibt dort.
      Ohne Dämpfer springt das Rad aus dem Schlagloch wie ein Schachterldeifi.

      Oder beim Sex.
      Eine alte Sprungfedermatratze ohne Füllung quietscht zwar, hält aber die Bewegung mühelos am laufen.
      Der Stoß ist weich aber dabei unvergleichlich dynamisch spritzig und darin jedem verhockten Futongerammle haushoch überlegen.
      Ein interessanter Fall eines Zweimassenschwingers.
      Zuletzt geändert von Willi Wombat; 30.07.2013, 18:29.

      Kommentar

      • magic_boomerang
        Registrierter Benutzer
        • 11.11.2009
        • 1258
        • Thomas

        #18
        AW: Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

        Demnach wäre der perfekte Setup wohl Futon zum Schlafen, Federkern zum Sex - oder ?

        Thomas

        Kommentar

        • Onkel_Muetze
          Registrierter Benutzer
          • 07.01.2010
          • 88
          • Sebastian Ahrendt
          • Steinhagen, NRW

          #19
          AW: Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

          Willi - you made my Day 😁 bester Vergleich ever 😉

          Kommentar

          • Pikachu
            Registrierter Benutzer
            • 31.05.2004
            • 1556

            #20
            AW: Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

            Genial!

            Kommentar

            • Shorty66
              Registrierter Benutzer
              • 01.02.2007
              • 297
              • Braunschweig

              #21
              AW: Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

              Zitat von magic_boomerang
              Demnach wäre der perfekte Setup wohl Futon zum Schlafen, Federkern zum Sex - oder ?

              Thomas
              Wobei es beim Federkern sehr auf die Vergrößerungsfunktion ankommt. Je nach Stoßfrequenz kann das sonst auch in viel Arbeit enden

              Kommentar

              • Forix
                Registrierter Benutzer
                • 26.07.2004
                • 735

                #22
                AW: Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

                Zitat von Gipfelflieger
                Es geht hier um zwei Dinge:
                1. Will ich mich, in diesem Fall den Kopf, schützen und/oder
                2. will ich mit einem Helm fliegen mit dem ich auch versicherungstechnisch geschützt bin.

                zu Punkt eins: ein Kletterhelm ist für´s Fliegen "fast" wertlos.
                zu Punkt zwei: geeigneter Kopfschutz heißt für die Versicherung: Helm nach EN 966.
                Und das kannst Du jetzt sicherlich auch mit einem Fallbeispiel aus der Praxis belegen...
                Oder etwa nicht ?



                Zitat von Gipfelflieger
                Also immer schön mit zugelassenen Helm fliegen

                VG
                Gipfelflieger


                www.facebook.com/ParaAlpin.de
                Wer führt denn in Deutschland "Zulassungen" für Helme durch?
                Die "Zulassungsstelle für Gleitschirmhelme"?

                Kommentar

                • Shorty66
                  Registrierter Benutzer
                  • 01.02.2007
                  • 297
                  • Braunschweig

                  #23
                  AW: Helmtest für Kletterhelme. Nicht ganz wissenschaftlich, aber trotzdem sehenswert.

                  Hier mal zwei quellen für die verschiedenen normen:
                  Kletterhelme EN12492: http://www.klettern.de/test/equipmen...h.274867.5.htm
                  FLiegerhelme EN966: https://www.youtube.com/watch?v=Oq0BrxVgjEM

                  Ein paar daten aus den quellen:
                  Fallgewicht
                  Gleitschirm: 5-6 kg aus 2.1 m Höhe, max 210 N (Kopfdummy fällt mit Helm auf amboss)
                  Klettern: 5kg aus 5m Höhe, max 10.000 N (gwicht fällt auf den Helm)

                  Nach E=mgh sinds beim gleitschimrhelm 104 J, beim Kletterhelm 245J.
                  Daraus ergibt sich ein minimaler bremsweg von 49cm beim gleitschirmhelm und 2,45cm beim Kletterhelm - sieht also so aus als wären die werte aus dem Gleitschrimvideo nicht so wirklich zu gebrauchen...

                  Hat jemand zufällig die normen vorliegen? Dann wüssten wir mehr.
                  ODer wo ist mein rechenfehler?

                  Kommentar

                  Lädt...