Barohöhe bei Gleitschirmwettbewerben

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  • m.a.r.t.i.n
    Registrierter Benutzer
    • 14.09.2011
    • 734

    Barohöhe bei Gleitschirmwettbewerben

    siehe auch Lucians Beitrag:

    Das Gleitschirm-Magazin im Blogformat von Lucian Haas. Aktuelle News aus der Gleitschirmszene, Tests und Podcast.


    Damit wird wohl in 1. Linie den Varioherstellern geholfen, weil Smartphones ohne Drucksensor nicht mehr zugelassen sein werden zur Dokumentation.

    Technisch sehe ich keinen Vorteil am Drucksensor. Schließlich ändert sich der Luftdruck auch im Tagesverlauf, währen die zu erreichenden Wegpunkte, Hangkanten und Landeplätze eine feste Höhe haben.
    GPS Höhe laut http://www.kowoma.de/gps/geo/mapdatum.htm nur eine um Faktor 1,5 schlechtere genauigkeit der Horizontalen Position, und ist unabhängig von Temparatur und Luftschichtung. Wenn man auf guten Empfang achtet sind das nur wenige Meter. Jedenfalls hat man nichts davon absichtlich den Empfang zu verschlechtern, weil die Abweichung auch in die falsche Richtung passieren kann.

    Barohöhe ist zwar in der Luftfahrt Standard. Aber das beruht nur darauf, dass Barometer vor dem GPS System erfunden wurden.

    Aus meiner Sicht macht man einen Rückschritt, damit Naviter mehr Geräte verkaufen kann!
  • UliH
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2012
    • 146
    • Ulrich Hermeler
    • Nähe Memmingen

    #2
    AW: Barohöhe bei Gleitschirmwettbewerben

    Hallo Martin

    Ich glaube du übersiehst da was.
    Beim Fliegen kommt es nicht auf die genaue Höhe über See an sondern auf die Unter-Obergrenze von für uns illegalen Lufträumen.
    Und diese werden nun mal mittels barometrischer Höhe bestimmt, mit allen Fehlern. Und diese Fehler können bei großen Abweichungen der Atmosphäre vom Standart schon erheblich sein.
    Für die allgemeine Luftfahrt auch nicht wirklich wichtig, da ja jeder die gleichen Abweichungen hat und man sich dadurch auch nicht in die Quere kommt.
    Wenn wir nun anfangen die Höhe absolut und ohne die atmosphärischen Fehler zu bestimmen, können erhebliche Unterschiede vorhanden sein.
    In der allgemeinen Luftfahrt wird nach QNH geflogen. Diese QNH bekommt man entweder bei der Wettervorhersage oder durch einen Flugplatz in der Nähe. Und das QNH ist auch nur auf Platzhöhe bzw. am Boden korrekt.
    Aufgrund von Temperatureinflüssen kann ganz in der Nähe am Startplatz 1000m höher da QNH schon wieder ganz falsch sein.
    Mit dem Hubschrauber im Gebirgen hatten wir teilweise Abweichungen von mehr als 100m zwischen der veröffentlichen Höhe der Berggipfel, und dem was unser Höhenmesser angezeigt hat. (Hauptsächlich allerdings an kalten Tagen)

    Gruß Ulrich
    Das Schlimme an der Wettervorhersage ist nur, dass sie nicht immer falsch ist.

    Gruß Ulrich

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    • luaas
      Registrierter Benutzer
      • 24.06.2004
      • 1827
      • Lucian Haas
      • Bonn

      #3
      AW: Barohöhe bei Gleitschirmwettbewerben

      Martin,

      das Problem ist oder war, dass Piloten im Wettbewerb fliegen und 2 GPS-Geräte haben, die in ein und denselben Flug teils Abweichungen von 150m in der Höhe zueinander zeigen können. Solche Tracks führen dann immer zu (rechtlichen) Ungewissheiten.

      Barohöhe ist untrügbar und extrem genau (teil ~10-20 cm). Es kommt dabei im Wettbewerb aber auch weniger auf die absolute Genauigkeit auf 5m an, als auf die tatsächliche relative Vergleichbarkeit von Tracks (die alle in der gleichen Luftmasse, gleicher Luftdruck stattfinden). Und wenn alle Wettbewerbspiloten vor einem Task ihre Instrumente auf den tagesaktuellen, offiziell verkündeten QNH einstellen, ist dieser Grund für Diskussionen (welche getrackte GPS-Höhe gilt denn nun??) schon einmal ausgeschlossen.

      Von daher ist das nur ein logischer Schritt im Sinne der Fairness, kein Rückschritt.

      Die Entscheidung der CIVL betrifft zudem erst einmal nur FAI Cat1 Wettbewerbe (WM / EM u.ä.). Inwieweit diese Regel dann auch in Cat 2 Comps übernommen wird, ist den einzelnen Veranstaltern oder nationalen Verbänden / Ligen überlassen.

      Lucian
      Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
      [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

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      • luvstau
        Registrierter Benutzer
        • 25.04.2007
        • 242

        #4
        AW: Barohöhe bei Gleitschirmwettbewerben

        Nur zur Ergänzung, was ja sicher alle wissen

        Das mit QNH gilt nur für Tiefflieger.
        Ab 1600m (5000 Fuß ) bzw. 600m (2000 Fuß AGL) in D gelten Flugflächen, die nicht nach QNH sondern nach Standarddruck (1013,25) eingestellt werden.



        Am besten wäre ein Gerät mit mindestens 2 Barohöhen (Altitude und Flight level) und einer GPS-Höhe (zB für den Endanflug).

        Weiterhin ändern sich bei Fernflügen die QNH-Werte ("Von Hoch zu Tief, das geht schief" -> der Boden kommt immer näher)

        Zitat von luaas
        .....
        Barohöhe ist untrügbar und extrem genau (teil ~10-20 cm).
        .....
        Das gilt für relative Höhenänderungen sicher.
        Bei absoluten Höhen wohl eher nicht, da QNH vom Flugplatz festgelegt ist und eher eine juristische Festlegung darstellt.
        Zuletzt geändert von luvstau; 25.02.2015, 17:41.

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        • FliegenWilli
          Registrierter Benutzer
          • 14.05.2005
          • 3721
          • n.a.

          #5
          AW: Barohöhe bei Gleitschirmwettbewerben

          Zitat von m.a.r.t.i.n
          Technisch sehe ich keinen Vorteil am Drucksensor. Schließlich ändert sich der Luftdruck auch im Tagesverlauf, währenD die zu erreichenden Wegpunkte, Hangkanten und Landeplätze eine feste Höhe haben.
          GPS Höhe laut http://www.kowoma.de/gps/geo/mapdatum.htm nur eine um Faktor 1,5 schlechtere genauigkeit der Horizontalen Position, und ist unabhängig von Temparatur und Luftschichtung. Wenn man auf guten Empfang achtet sind das nur wenige Meter.
          Ganz so einfach ist es leider nicht!
          a) Von welcher Höhe gehst du bei GPS Geräten aus? Mit Geoid-Korrektur oder ohne?
          b) Die festen Höhen auf den Karten beziehen sich oft auf unterschiedliche Meereshöhen. In Europa beispielsweise auf Pegel Amsterdam oder Genua. Hat schon zu Ärger bei Brückenbauwerken geführt
          c) Die übliche Genauigkeit bei GPS liegt bei gutem Empfang und Satellitkonstellation bei 15 bis 20 Metern. Nicht verwechseln mit Autonavis, die sich die nächst passende Strasse in der Karte heranholen! Die Ungenauigkeit mal 1,5 macht in der Luftfahrt bald ein halbes Stockwerk aus... (ok leeeeiiiicht übertrieben)

          Barohöhe ist zwar in der Luftfahrt Standard. Aber das beruht nur darauf, dass Barometer vor dem GPS System erfunden wurden.
          Und es funktioniert.

          Les mal bei http://www.kowoma.de oder http://de.wikipedia.org/wiki/Höhe_über_dem_Meeresspiegel weiter.

          Gruss
          Zuletzt geändert von FliegenWilli; 25.02.2015, 17:52.

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