Die derzeitige Wetterlage macht es Gleitschirmfliegen in ganz Deutschland sehr schwer, es ist zum Verzweifeln. Oft war ich schon am Wallberg, was ich heute sah, sah ich in der Form noch nie. Zwei vollkommen gegenläufige Wolkenschichten, die obere zum Hang hin, die untere vom Hang weg - und das vor der Haustür des DHV. Wer kann dieses Wettergeschehen bitteschön erklären? Zeit 16:30 Uhr. Zeitraffer-Aufnahmen: Szene 1 mit einer Aufnahme pro sec, Szene 2 mit einer Aufnahmne pro 10 sec. Niemand flog - kein Wunder, es ist zum ... - wobei man staune, die Sonne scheint, na so was. Etwas Trost im Bräustüberl am Tegernsee gefunden. Zum Video hier: http://www.youtube.com/watch?v=hinlAGTyiK0
Bitte erklären - Wettergeschehen Wallberg Zeitraffer vom 13.07.2012
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AW: Bitte erklären - Wettergeschehen Zeitraffer vom 13.07.2012
Verschiedene Höhenschichten, verschiedene Windrichtungen durch Großwetterlage. Und Talwinde können zusätzlich eine andere Windrichtung vorgeben. So einfach ist das.Zuletzt geändert von FliegenWilli; 13.07.2012, 22:09. -
Gast
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Wie gefährlich ist das? Was würde voraussichtlich bei einem Flug bei einer solchen Wetterlage passieren?Kommentar
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AW: Bitte erklären - Wettergeschehen Wallberg Zeitraffer vom 13.07.2012
Innerhalb der jeweiligen Luftschichten nicht viel. Aber im Grenzbereich wird es je nach Differenz der Windrichtungen und -geschwindigkeiten ungemütlich - Stichwort Windscherung.
(Ist denn deine Meteo-Ausbildung sooo lange her?)Kommentar
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Gast
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Lieber dumm fragen, denn von den Antworten derer, die es besser wissen, profitieren auch die anderen - Danke für die Antworten - Gruß GunterKommentar
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AW: Bitte erklären - Wettergeschehen Wallberg Zeitraffer vom 13.07.2012
Ich bin sicher unsere Meteoexperten können das noch was bessere erklären, aber solche starken - hier war es fast 90° - Windscherungen treten vor allem beim Herannahen von Fronten auf.
Normal ist der Höhenwind ca. 20-30° im Uhrzeigersinn "verdreht" (Corioliskraft und Bodenreibung). Das ganze ist dann auch in der Atmosphäre recht gleichmäßig verteilt, sprich es tritt keine so deutlich lokalisierte Scherung auf - kein plötzlicher Sprung der Windrichtung sondern eher kontinuierlich.
Wenn eine Front heranzieht, dreht der Wind jedoch in der Nähe der Frontlinie fast schlagartig durch die Front, wobei die Windscherung dann in der Höhe der Front etwas vorauseilt und dann auch in einen bestimmten Höhenintervall quasi "plötzlich" auftritt. Vielleicht kann einer unsere Experten noch erklären, warum das genau so auftritt.
Ich hatte mal die Gelegenheit, das selbst in der Luft auszuprobieren. Bei im Flachland in "eigentlich" genügend Abstand herannahender Kaltfront habe ich noch das letzte Windenseil "kurz abgeflogen". Das gab ne ziemlich sensationelle Ausklinkhöhe, denn in ca. 400m war eine Windscherung von ca. 60° und von 20-25 auf fast 50 km/h. Ziemlich unruhig kurzfristig beim Durchfliegen von unten, aber letztendlich kein Problem an der Winde, wenn man ein bischen aktiv fliegt. Oben (860m oder so) angekommen stand ich dann natürlich gnadenlos festgenagelt im Wind und bin quasi auf der Stelle stehend runtergegast, um nicht abgetrieben zu werden. War ca. 50 km/h Wind. Und ziemlich genau bei 400m, wo es schon auf dem Weg nach oben unruhig war, hat es dann nen kapitalen Frontklapper gegeben (mit Vollgas in die Scherung rein - keine Chance) und 40m tiefer flog die Kiste wieder und hatte ohne Gas deutlich Vorwärtsfahrt. 8-;
Das zum Thema, wo die Risiken bei einer solchen Windscherung sind. In gebirgiger Gegend müßte man sich schon sehr sicher sein, daß die Scherung hoch und weit genug vom Gelände weg ist.Wenn es piept - eindrehen...Kommentar
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AW: Bitte erklären - Wettergeschehen Wallberg Zeitraffer vom 13.07.2012
So etwas ähnliches gibt es auch manchmal an der Hochries. Da kann es schon sein, dass der überregional Wind mit 30 km/h oder mehr auch Westen, der Wind im Tal/Landeplatz jedoch ein strammer Ostwind ist. Beim durchfliegen der Scherrungsschicht wirds dann selbst mim Drachen sehr "holprig".
Bis heut kann eigentlich niemand schlüssig erklären wieso das so ist .....Kommentar
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AW: Bitte erklären - Wettergeschehen Wallberg Zeitraffer vom 13.07.2012
Hatten das schon drei Mal dieses Jahr, aber bei stabilen sprich sich nicht ändernden Bedingungen am Tag.
Süd mit 20, Nord mit 25-30. Temp-Grad: 4-4,5°C auf 100mtr.
Fazit: Absolut unkontrollierbarer Zustand.
Sonderbar: Am SP absolut ruhige Bedingungen (leichter West!), grosses Sinken, bis dann in der Ebene.....Gabi Leixner und Harald E. Wolf - 1st pilot's mental and coaching center. Since 1995Kommentar
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