Liebe Gleitschirm-Community,
jetzt schonmal sorry für den sehr langen Post, aber ich denke, das lässt sich nur mit allen Daten beurteilen.
Ich möchte heute eine Frage mit euch teilen, die mich bei Flugentscheidungen schon öfters beschäftigt hat – wie auch heute wieder. Der für heute ausgesuchte Startplatz sollte der Südstartplatz am Mittag sein. Ich wäre gleich früh morgens gestartet und nur bis zur Mittagszeit geflogen. Ich war mir mit meiner Entscheidung, ob ich fliegen gehen sollte, sehr lange unsicher, da zumindest „föhniger Wind“ vorhergesagt war. Und die Prognosen zeigten sehr deutliche Wind-Böen. Am Ende habe ich entschieden, zuhause zu bleiben, einen Cappuchino zu trinken und halt doch zu arbeiten.
Die Entscheidungsaspekte gegen den Flug waren:
Die Vorhersage laut DHV Wetterbericht (Di. 18.06.24 - 7.30h) für die Nordalpen:
„Mit einigen Ci-Feldern sehr freundlich, inneralpin föhnig.
Thermik: Zögernd einsetzende, ab Mittag zunehmend starke, sehr hochbasige Thermik. Vor allem in Hauptkammnähe deutlich föhnig.
Wind: Schwacher bis mäßiger NO-Wind, oberhalb 2000mNN auf Süd drehend. In Hauptkammnähe deutlich föhniger Südwind.“
Hier die Startplatzprognose von Burnair (ICON-D2, 05 Uhr):
Windvorhersage von Windy (ICON-D2) für den Startplatz (850 hPa):
Das zugehörige Airgramm von Windy:
Föhndiagramme zeigen folgendes Bild:
Und damit zu meinen Hauptfragen:
Ich freue mich sehr auf die Diskussion und das Feedback!
Viele Grüße,
Michi
jetzt schonmal sorry für den sehr langen Post, aber ich denke, das lässt sich nur mit allen Daten beurteilen.
Ich möchte heute eine Frage mit euch teilen, die mich bei Flugentscheidungen schon öfters beschäftigt hat – wie auch heute wieder. Der für heute ausgesuchte Startplatz sollte der Südstartplatz am Mittag sein. Ich wäre gleich früh morgens gestartet und nur bis zur Mittagszeit geflogen. Ich war mir mit meiner Entscheidung, ob ich fliegen gehen sollte, sehr lange unsicher, da zumindest „föhniger Wind“ vorhergesagt war. Und die Prognosen zeigten sehr deutliche Wind-Böen. Am Ende habe ich entschieden, zuhause zu bleiben, einen Cappuchino zu trinken und halt doch zu arbeiten.
Die Entscheidungsaspekte gegen den Flug waren:
- Vorhersage: Föhniger Südwind (im Hinterkopf immer die Message der Fluglehrer: bei Föhn nicht fliegen)
- Starke Böen, auch unterhalb der Startplatzhöhe
- Größere Differenz zwischen Böenstärke und Mittelwind (in Burnair: weiß-gelbe Windpfeile)
Die Vorhersage laut DHV Wetterbericht (Di. 18.06.24 - 7.30h) für die Nordalpen:
„Mit einigen Ci-Feldern sehr freundlich, inneralpin föhnig.
Thermik: Zögernd einsetzende, ab Mittag zunehmend starke, sehr hochbasige Thermik. Vor allem in Hauptkammnähe deutlich föhnig.
Wind: Schwacher bis mäßiger NO-Wind, oberhalb 2000mNN auf Süd drehend. In Hauptkammnähe deutlich föhniger Südwind.“
Hier die Startplatzprognose von Burnair (ICON-D2, 05 Uhr):
Windvorhersage von Windy (ICON-D2) für den Startplatz (850 hPa):
Das zugehörige Airgramm von Windy:
Föhndiagramme zeigen folgendes Bild:
Und damit zu meinen Hauptfragen:
- Die DHV-Wetterprognose gibt „föhnig“ an in Hauptkammnähe. Jetzt ist der Mittag sehr weit weg vom Hauptkamm, dennoch im Lee der Südströmung. War es sinnvoll, hier auch wegen des Föhns nicht zu starten?
- Hättet ihr die Entscheidung, nicht fliegen zu gehen, auch so getroffen? Oder habe ich am Ende einen tollen Flugtag verschenkt?
- Und noch eine Verständnisfrage: Warum zeigen die beiden Föhndiagramme so stark abweichende Druckprognosen an? Aus dem des Landeswetterdienstes Südtirol kann ich keinen Föhn ablesen, in dem Diagramm von Wetterring mit den DWD-Daten jedoch deutlich. Ist es wirklich Föhn? Auf welche Daten kann ich mich stützen?
Ich freue mich sehr auf die Diskussion und das Feedback!
Viele Grüße,
Michi
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