Unterschied Frühling/Herbsthermik

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    Registrierter Benutzer
    • 14.09.2011
    • 734

    #16
    Zitat von DonP
    Evtl. kann man das ganze Thema auch NUR an der Luftfeuchte festmachen und die einfache formel aufstellen:

    thermiken in sehr trockener Luft "hart", thermiken in feuchter luft "weicher"

    .... das würde sowohl zu winterthermik als auch zu spätsommerlichen dustdevils passen oder ?


    Detailüberlegungen dazu (wens interessiert):

    In den bergen sind im Frühjahr die temperatur unterschiede zwischen thermisch aktiver luft und umgebungsluft wegen schnee meist deutlich höher, d.h. die umgebungsluft "blockiert" eine frühe ablöse da die schneebedeckten flächen nicht aufheizen können sondern bestenfalls schmelzen oder bei sehr starker sonneneinstrahlung (meist erst aab April / Mai) direkt evaporieren (von fest in gasfärmig übergehen = der schnee verdunstet ohne das wasser austritt), dabei aber (im vergleich zur schneefreien fläche) extrem viel (sonnen) energie absorbieren statt sich aufzuheizen .. nona ,-)

    das führt im meinem verständnis dazu dass eine thermik um abzulösen im frühjahr mehr (sonnen) energie braucht die (im gebirge) aber nur kleinräumig an trockenen felsen oder trockenen wiesen / wald entsteht.

    Daher sind die thermiken im frühjahr in den bergen in meinem erleben wesentlich kleiner und "scharfkantiger", sind zwar nicht unbedingt wirklich stärker ( integriertes steigen ist meist im frühsommer am besten ) aber durch die größeren unterschiede zwischen umgebungsluft und thermik entstehen mehr scherungen / turbulenzen und das ist halt beim fliegen ( nicht nur mit dem PG) eher unangenehm

    Winterthermik ( bei vollständig schneebedcktem boden) ist meist deutlich sanfter, da sie durch wald / felsen oder hausdächer meist oberhalb der kaltluft am schneebedeckten boden entsteht und daher schon bei sehr geringer energiezufuhr ablösen kann, da hat man aber auch geringere steigwerte ( meist nur so um 1-2 M/s max dafür oft sehr sanft und in der höhe großflächig)

    Im herbst ist die bodenluft temp. (kein schnee) viel homogener als im frühjahr, daher braucht eine thermik weniger energie um abzulösen und die sich ergebende temp differenz zur umgebungsluft / thermikschlauch / blase ist geringer

    ein weiterer faktor ist denke ich dass im frühjahr ( solange in den bergen noch ordentlich schnee liegt, also meist bis ende märz) die luftfeuchtigkeit deutlich geringer ist als im herbst, weniger H2O in der luft macht härtere thermiken, mehr H2O in der luft wirkt wegen der drastisch besseren wärmeleitung als temperaturausgleichs beschleuniger in der luftmasse und sorgt für eine homogenere luftmasse

    Ist halt auch sehr location abhängig, zB große felswände ala sellastock, Dachstein südwand kessel o.ä. erzeugen auch im herbst sehr kräftige und harte thermiken da dort wegen der vorgelagerten schotterfelder die luft auch im herbst knochentrocken ist...
    Ich sehe das so:

    Ein hoher Temparaturgradient bedeutet nicht automatisch besseres Flugwetter. Denn wenn der Temparaturgradient (zu) hoch ist, dann braucht es nicht viel Energiezufuhr durch die Sonne dass es zur Ablösung kommt. Deshalb entstehen dann Thermiken, die zwar sehr stark sind, aber es ist immer nur wenig Luftmasse die aufsteigt.
    Der Boden wird von der Sonne geheizt und erwärmt die Luft die direkt am Boden anliegt. Wenn der Gradient sehr hoch ist, dann steigt die unterste Luftschicht schon auf, bevor eine größere Luftmasse erwärmt werden kann.

    Ich glaube, dass es für dieses Phänomän garkeinen Schnee braucht. Es reicht ein hoher Gradient nach meinem Verständnis. Wäre der Schnee dafür verantwortlich, hätte man bei Schnee immer ruppige Thermik, und das hab ich bis jetzt so nicht beobachten können.

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